Klare Favoriten für die Zeitfahrmeisterschaften in Novo Mesto
Am Donnerstagabend werden in Novo Mesto in Slowenien die Österreichischen Meistertitel im Einzelzeitfahren vergeben. Erstmals in der nun über 25-jährigen Geschichte des Events werden die Meisterschaften außerhalb der heimischen Landesgrenzen vergeben, in einem Kooperationsprojekt mit dem derzeit zweitbesten Land der aktuellen UCI-Nationenwertung.
„Da die Veranstalter des Straßenrennens kein Zeitfahren austragen hätte können, hatten wir uns für einen innovativen Schritt entschieden, gemeinsam mit dem Slowenischen Verband in Maribor, nur eine Autostunde von Judendorf-Straßengel entfernt und direkt an der Grenze zu fahren“, erklärte ÖRV-Präsident Harald J. Mayer die Verlegung der heimischen Titelkämpfe ins Ausland. Vor mehr als einer Woche mussten aber die Slowenen ihr Vorhaben, das Rennen mit Start- und Ziel in der zweitgrößten Stadt des Landes auszutragen, begraben, nachdem die behördlichen Auflagen der Streckenabsicherung zu groß waren.
So kämpfen nun die rot-weiß-roten Athletinnen und Athleten in Novo Mesto um die Medaillen. Das heimische Starterfeld kann mit jenem der Gastgeber aber mithalten. Fast 50 Prozent der Teilnehmer aus den Klassen U23 und Elite bei Männern als auch Frauen kommen aus Österreich. Bei den Frauen kämpft Olympiasiegerin Anna Kiesenhofer um ihren vierten Titel in Folge. Die starke Zeitfahrerin erzielte in diesem Jahr sowohl beim Kampf gegen die Uhr in der road cycling league Austria der Frauen in Stephanshart als auch bei einem Auftritt in der Schweiz zwei Siege in ihrer Lieblingsdisziplin und ist nach drei Siegen en Suite die große Gejagte. Aber auch Christina Schweinberger konnte 2022 schon einen Erfolg im Einzelzeitfahren verbuchen, im Dress des Nationalteams bei der Rundfahrt Gracia Orlova in der Tschechischen Republik. Gemeinsam mit Gabriela Thanner ist sie die erste Jägerin von Kiesenhofer.
Bei den Männern könnte sich auf dem anspruchsvollen und mit 500 Höhenmeter gespickten Kurs ein spannender Dreikampf zwischen Titelverteidiger Matthias Brändle und den beiden Oberösterreichern Felix Großschartner und Tobias Bayer entwickeln. In den letzten Jahren war der frühere Stundenweltrekordler aus Hohenems die klare Nummer eins im Kampf gegen die Uhr, doch sowohl Bayer, der Vorjahressieger der Klasse U23 als auch Großschartner möchten dem Vorarlberger das rot-weiß-rot gestreifte Meistertrikot abspenstig machen.
„Ich bin mir sicher, dass unsere Athletinnen und Athleten für absolute Topleistungen sorgen werden und ich bin gespannt vor allem auf den Zeitenvergleich mit den Slowenen. Denn auch in anderen Nachbarländern sind kombinierte Meisterschaften ein gutes und interessantes Modell. Und von der Zusammenarbeit mit einem Land, welches im UCI-Ranking auf dem zweiten Platz liegt, können wir nur profitieren“, blickte ÖRV-Präsident Mayer auf das Zeitfahren voraus.