Lukas Pöstlberger mischt sich auf erster Heimetappe unter die Ausreißer
Die 2. Etappe der 47. Tour of the Alps über 190 Kilometer von Salurns über den Brenner nach Stans in Tirol war der erwartete Tag der Ausreißer. Nach gefahrenen Rennkilometern löste sich eine sechsköpfige Gruppe, in der sich neben dem späteren Etappenzweiten Patrick Gamper (Bora – hansgrohe) mit Lukas Pöstlberger ein Fahrer des österreichischen Nationalteams wiederfand.
Der Oberösterreicher, der heuer noch vertragslos ist, möchte die fünftägige Rundfahrt nutzen, um auf sich aufmerksam zu machen und unterstrich dies dem richtigen Riecher für die Fluchtgruppe. "Es war mein Ziel mich heute in die Gruppe des Tages zu mischen. Ich hatte schon vermutet, dass das Feld sich ein wenig verkalkuliert und die Chance durchzukommen gar nicht so klein ist wie sonst bei diesem Rennen", berichtete der 32-Jährige.
Im Finale konnte er aber das Tempo seiner drei Mitstreiter, die allesamt vor dem Feld noch in Stans ankamen, aber nicht mehr mitgehen. "Es war zäh, vor allem mit dem vielen Gegenwind, den wir heute hatten und am Ende fehlte mir die Rennhärte. Die Gruppe war stark, vor allem Patrick Gamper machte einen tollen Eindruck. Ich hätte geglaubt, er würde das durchziehen können", so Pöstlberger, der nur unweit des Etappenziels wohnt.
"Meine Motivation war natürlich groß, führte das Rennen gerade nach dem Brenner über meine Trainingsstraßen", erklärte der Wahl-Tiroler, der sich auf eigene Faust auf seinen ersten großen Renneinsatz auf der Straße in diesem Jahr vorbereiten musste, nachdem er keinen neuen Vertrag auf der WorldTour erhielt.
"Ich fahre immer noch gerne mit dem Rennrad und bin alt genug, damit ich weiß, was ich brauche. Aber es benötigt auch viel Unterstützung, angefangen vom Material bis hin zur Ausrüstung. Die Eigenständigkeit und Eigenorganisation ist was Neues, bis jetzt ist mir das aber gut gelungen", blickte er auf seine individuelle Vorbereitung zurück.
Am Ende des 2. Tagesabschnitts löste sich der Italiener Alessandro De Marchi (Jayco – AlUla) aus der Spitzengruppe heraus und gewann nach einem 18 Kilometer langen Solo vor Gamper, der 1:20 Minuten nach dem Sieger ankam. Gregor Mühlberger (Movistar) gewann den Sprint des Hauptfeldes 1:47 Minuten hinter de Marchi. Bester Fahrer des Nationalteams wurde Sebastian Schönberger auf Rang 44 im Feld. In der Gesamtwertung führt weiter der Norweger Tobias Foss (Ineos Grenadiers).