Lukas Pöstlberger schreibt beim Jubiläumsgiro Radsport-Geschichte
Ein famoser Lukas Pöstlberger schreibt österreichische Radsportgeschichte! Er gewinnt die Auftaktetappe des 100. Jubiläum-Giros von Alghero nach Olbia und holt sich damit auch die Trophäe des Gesamtführenden, das Maglia Rosa. Als erster Österreicher überhaupt darf er eines der begehrtesten Trikots im Radsport überstreifen.
Gestern Freitag startete der 100. Giro d´Italia in Alghero, das Rennen führte das Peloton vom Westen in den Nordosten von Sardinien mit über 200 Kilometer, 3 Bergwertungen der Kategorie 4 und 2 Sprintwertungen nach Olbia. Eine klare Sache für die Sprinter im Peloton, darüber war sich die Radsport-Fachwelt einig.
Aber das Finale auf den letzten Kilometern präsentierte sich technisch anspruchsvoll, nicht unbedingt optimal zum Aufbau eines Sprint-Zuges. Noch vor dem Teufelslappen setzte sich Lukas Pöstlberger an die Spitze des Feldes und zog seine Attacke in unnachahmlicher Weise durch. Er holt sich - auch für ihn selbst ein wenig unerwartet - den Etappensieg vor Caleb Ewan (Orica-Scott) und Andre Greipel (Lotto-Soudal). Bei dem ersten Grand Tour Sieg eines Österreiches seit Georg Totschnigs Tour-de-France-Exploit 2005 gab es für Pöstlberger neben dem begehrten Maglia Rosa noch das Sprinttrikot und als Draufgabe auch das Trikot des besten Jungfahrers.
O-Ton Lukas Pöstlberger: „Bei der Stadteinfahrt haben wir uns etwas verloren, als dann ein paar Fahrer attackierten, habe ich die Lücke geschlossen, um für Sam das Finale vorzubereiten. Hinter mir ist aber eine Lücke entstanden und ich habe dann im Funk gehört „du hast ein Loch, fahr los“. Irgendwie hat sich dann alles ganz leicht angefühlt, ich war voll im Flow. Ich habe durchgezogen und mich bei 700m gewundert, immer noch niemand der vorbeifährt. Am Ende kam gar niemand mehr und ich habe gewonnen. Ich kann noch gar nicht fassen was das bedeutet. Da brauche ich wohl ein paar Stunden und vielleicht ein Glas Wein um das zu verarbeiten.“