Ö-Tour-Doppelpack für Ruffoni in Stegersbach, Auer 2.!
Die vorletzte Etappe der 68. Österreich Rundfahrt von Graz nach Stegersbach, erstmals Etappenziel der Tour, wurde von einer Fluchtgruppe dominiert. Den Etappensieg in einem spannenden Finale sicherte sich im Massensprint Nicola Ruffoni, der bereits in Salzburg dominierte. Felbermayr-Profi Daniel Auer wurde Zweiter und sorgte so für den vierten ÖRV-Podiumsplatz. In der Gesamtwertung brachte die Hitzeschlacht im Burgenland keine Veränderungen. Jan Hirt rollt morgen als Gesamtführender nach Wien. Mit Alessandro Vanotti steht der erste Trikotgewinner fest: Der Italiener sicherte sich die „Wiesbauer“-Bergwertung.
Die vorletzte Etappe der 68. Österreich Rundfahrt über 204,3 Kilometer begann mit extrem hohen Tempo. Es kam in der Steiermark zu vielen Attacken, aber niemand konnte sich entscheidend absetzen. Bei der ersten „Flyeralarm“-Sprintwertung des Tages in Rudersdorf nach 60 Kilometern gewann Roth-Profi Andrea Pasqualon. Dadurch hielt er bei gleich vielen Punkten wie sein Teamkollege und Punktewertungsführende Matthias Krizek.
Die Ruhe nach dem Sturm
Bei Kilometer 83, vor Güssing, schaffte nach harten und heißen zwei Fahrstunden eine erste Gruppe eine erfolgreiche Attacke. Mit dabei war neben Nick Van Der Lijke (Roompot) und Evgeny Shalunov (Gazprom) auch Alessandro Vanotti (Astana), der beste Kletterer der Tour. Nachdem sich die Spitzengruppe gebildet hatte, kehrte im Hauptfeld Ruhe ein. Die CCC-Profis um den Gesamtführenden Jan Hirt ließen das Trio ziehen und bei Kilometer 100 in Gaas lag der Rückstand bereits bei 4:45 Minuten.
High-Speed ins Burgenland
Nachdem erneut der 24-jährige Holländer Nick Van Der Lijke die dritte „Flyeralarm“-Sprintwertung in Rechnitz für sich entschied, wurde im Feld das Tempo erhöht. Die Mannschaften Cofidis und das Team Roth um Matthias Krizek unterstützten die polnische Euqipe CCC Sprandi Polkovice bei der Verfolgungsarbeit. Das Stundenmittel lag bis dahin annähernd bei rund 45km/h!
Vanotti sichert sich Bergwertung
Bei der ersten „Wiesbauer“-Bergwertung des Tages am Geschriebenstein, wo erneut Vanotti gewann, schrumpfte der Rückstand auf 3:10 Minuten. Übrigens, der 35-jährige Alessandro Vanotti steht als erster Sieger einer Wertung fest, nachdem er auch die zweite am Bernstein gewann: Der zweifache Etappendritte des Giro d’Italia setzte sich in der „Wiesbauer“-Bergwertung gegen Marcin Mrozek durch.
Massensprint in Stegersbach - „Cavendish der Ö-Tour“ siegt
Bei der Bergwertung Bernsteiner Höhe nach 170 Kilometern attackierte Nick Van Der Lijke, der 2012 die Tour de Gironde gewann. Der Roompot-Profi baute bis 20 Kilometer vor dem Ziel seinen Vorsprung auf das Verfolgerduo auf 30 Sekunden auf, das Feld lag 1:40 Minuten dahinter. Doch der Gegenwind wurde stärker, die Teams Roth, Cofidis und Bardiani spannten sich im Feld ein und fünf vor dem Ziel wurde der letzte Ausreißer gestellt. Im Massensprint setzte sich der 25-jährige Bardiani-Profi Nicola Ruffoni gegen den schnellen Grazer Daniel Auer (Team Felbermayr Simplon Wels) durch. Dritter wurde Sylwester Janiszewski (Wibatech-Fuji). „Diese Rundfahrt liegt mir: zweiter Etappen- und Saisonsieg und dritter Erfolg für das Team. Meine Form ist sehr gut und ich hoffe, ich kann sie auch bei der Polen-Rundfahrt nächste Woche ausspielen“, freute sich Seriensieger Ruffoni, der „Mark Cavendish der Österreich Rundfahrt.“
Auer holt 4. ÖRV-Podiumsplatz
Der 21-jährige Wels-Profi Daniel Auer aus Graz wurde wie in Salzburg (6. Platz) bester Österreicher und holte den vierten Podiumsplatz für Österreich. „Es war eine schnelle und von Wind geprägte Etappe. 300 Meter vor dem Ziel habe ich den Sprint eröffnet, leider war Ruffoni am Hinterrad und hat mich noch abgehängt. Echt schade, ich wollte heute gewinnen“, sagte Auer.
In der Gesamtwertung brachte die vorletzte Etappe keine Veränderungen: Jan Hirt („Es war eine kontrollierte Etappe!“) führt weiterhin 1:17 Minuten vor dem Franzosen Guillaume Martin und Patrick Schelling (Team Vorarlberg). Der Niederösterreicher Hermann Pernsteiner liegt an der sechsten Stelle. „Und morgen geht es fast an meiner Haustüre vorbei, da bin ich doppelt motiviert“, sagt der Amplatz-BMC-Profi aus Kirchschlag in der buckligen Welt.
Morgen letzte Etappe nach Wien/Kahlenberg
Die 7. und letzte Etappe der 68. Österreich Rundfahrt wird morgen um 10:30 Uhr im burgenländischen Bad Tatzmannsdorf gestartet. Über Oerpullendorf, St. Margarethen, Winden am See, Fischamend und Schwechat fahren die Profis über den Handelskai Richtung Klosterneuburg, wo die letzte Bergankunft der Tour hinauf zum Kahlenberg wartet. Teils auf Kopfsteinpflaster beträgt der Schlussanstieg 4,3 Kilometer bei maximal zwölf Prozent Steigung. Nach 179,8 Kilometern steht gegen 14:45 Uhr der Gesamtsieger der Rundfahrt fest!