ÖRV-Profis für Rad WM in Innsbruck nominiert
Der Countdown läuft, noch elf Tage bis zum Beginn der UCI Straßenrad WM in Innsbruck-Tirol. Der Österreichische Radsport-Verband hat die sechs Profis für das Elite-Herrenrennen am 30. September 2018 sowie die zwei Starter für das Einzelzeitfahren am 26. September 2018 nominiert. Die Entscheidung über die Fixstarter fällte der ÖRV-Sportausschuss auf Vorschlag des Bundestrainers.
Vier Oberösterreicher, zwei Niederösterreicher und je ein Steirer und Vorarlberger bilden das Nationalteam für das WM-Straßenrennen und Einzelzeitfahren der Herren Elite bei der UCI Straßenrad WM von 22. bis 30. September 2018 in Innsbruck-Tirol. Für das 258,5 Kilometer lange und mit 4.670 Höhenmetern gespickte Straßenrennen von Kufstein nach Innsbruck werden rund um Kapitän Patrick Konrad (Bora-hansgrohe) seine drei Teamkollegen Felix Großschartner, Gregor Mühlberger und Lukas Pöstlberger aufgestellt. Zudem bilden Michael Gogl (Trek-Segafredo) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) das Sextett, das für Österreich Spitzenplatzierungen holen soll. Für das 52,5 Kilometer lange Einzelzeitfahren von Rattenberg nach Innsbruck werden Georg Preidler, der damit beide Elite-Rennen bestreitet, und Matthias Brändle (Trek-Segafredo) nominiert.
Alles für Patrick Konrad
Der 26-jährige Niederösterreicher Patrick Konrad wird als Kapitän das Straßenrennen bestreiten, er hat das Vertrauen des ÖRV-Sportausschusses bekommen. „Generell ging es darum zu beobachten, ob der gegenwärtig leistungsstärkste österreichische Radprofi Patrick Konrad (aktuell 69. im World Ranking, er ist damit der einzige Österreicher in den Top 100, Anm.) das Leistungsniveau der ersten Saisonhälfte auch am Saisonende erreichen kann. Er hat dies mit dem Sieg im Bergklassement der Polen-Rundfahrt, bei der Deutschland-Tour mit Rang 15 im Gesamtklassement trotz eines Sturzes und den schweren Rennen in Québec (5.) und Montréal (9.) eindrucksvoll bewiesen“, analysiert Nationaltrainer Franz Hartl. Nicht zu vergessen Konrads siebenter Gesamtplatz beim diesjährigen Giro d’Italia!
Konrad: „Wollen um Medaille mitfahren“
„Zuerst muss man sagen, dass wir eine wirklich kompakt starke Mannschaft in Innsbruck am Start haben. Durch die Erfolge in diesem Jahr werden wir sicher keine Underdogs sein, und die anderen Nationen werden uns nicht unterschätzen. Jeder weiß, dass wir uns vor unserem Heimpublikum gut präsentieren möchten. Wir wollen das Rennen aktiv mitgestalten, uns nicht verstecken und zeigen was wir können. Dennoch muss man auch das nötige Glück auf seiner Seite haben. Über 260 Kilometer kann viel passieren. Am Ende des Tages ist das Ziel bei einer WM immer eine Medaille! In Innsbruck auf dem Podium zu stehen wäre das absolut Größte - einfach der Wahnsinn! Aber man muss auch realistisch bleiben: Eine Medaille hängt hoch und so lange jeder von uns bis zum Letzten kämpft, müssen wir uns keinen Vorwurf machen. Und mit einer Platzierung unter den ersten Zehn könnten wir alle sehr zufrieden sein“, sagt Konrad.
Teamharmonie wird Groß geschrieben
Der Österreichische Radsport-Verband hat sich deshalb auf das Sextett festgelegt, da die vier Bora-hansgrohe-Profis schon ein eingespieltes Team sind. „Großschartner, Mühlberger und Pöstlberger garantieren die absolute Unterstützung für Patrick. Dazu passen der mit 28 Jahren erfahrenste und seine Loyalität über viele Saisonen beweisende Georg Preidler, der heuer bei der Polen-Rundfahrt seinen ersten WorldTour-Etappensieg feiern konnte, und Michael Gogl, der 2017 Alberto Contador durch die Tour de France pilotierte. Auch Gogl zeigte in der zweiten Saisonhälfte einen starken Aufwärtstrend mit dem fünften Gesamtplatz bei der Poitou-Charentes.
Preidler als Joker für das Einzelzeitfahren
Der Steirer Georg Preidler, neben Ex-Stundenweltrekordhalter Matthias Brändle ein ausgewiesener Zeitfahrspezialist, könnte die Zielsetzung eines Top-Ten-Platzes erfüllen. „Die Zeitfahrstrecke ist mit 654 Höhenmetern sehr anspruchsvoll. Georg hat hier aus heimischer Sicht mit dem schweren Anstieg nach Gnadenwald recht gute Chancen, das vorgegebene Ziel zu erreichen“, sagt der Bundestrainer.
Denifl, Pernsteiner und Zoidl Ersatzfahrer
Hermann Pernsteiner (Team Bahrain-Merida) ist als erster Ersatzfahrer, Stefan Denifl als zweiter und Riccardo Zoidl (Felbermayr Simplon Wels) als dritter Ersatzfahrer nominiert.