Österreichs Mixed-Team überrascht mit Rang fünf bei Straßen-EM in Trento
Die ersten drei Medaillenentscheidungen der Straßen-Europameisterschaften sind geschlagen. Das rot-weiß-rote Team konnte am Auftakttag mit einem starken Ergebnis in der Mixed-Staffel anschreiben. Das Sextett bestehend aus Sarah Rijkes, Christina und Kathrin Schweinberger sowie Felix Gall, Felix Ritzinger und Maximilian Schmidbauer landete auf dem fünften Rang bei ihrer Premierenfahrt.
Denn noch nie war ein heimisches Team bei diesem Bewerb an den Start gegangen, wo zuerst drei Männer und dann die drei Frauen den 22,4 Kilometer langen Parcours in Angriff nehmen und die addierten Zeiten der Mannschaften das Endresultat ergeben. "Wir können mehr als zufrieden sein, haben alles so abgerufen, wie wir uns das vorgenommen haben", strahlte die Niederösterreicherin Rijkes. Nachdem die drei Männer die Frauen auf Rang sechs in das Rennen schickten, konnten diese auf ihren 22,4 Kilometern noch die Russinnen abfangen und wurden hinter Italien, Deutschland, Niederlande und Frankreich Fünfter.
"Es hat Spaß gemacht und so ein Teamzeitfahren schweißt zusammen", erklärte Kathrin Schweinberger, die gemeinsam mit ihrer Schwester Christina und Rijkes zuletzt ein längeres Trainingslager in Kühtai absolvierten, wo sie das Rennen simulierten und sich perfekt darauf vorbereitet hatten.
"Wir sind ein wenig zu motiviert hineingestartet, aber haben dann gut harmoniert. Dafür, dass wir zum ersten Mal zusammenfahren, war es ganz gut", schilderte Schmidbauer. Der U23-Fahrer aus der Steiermark hatte das Team rund um den früheren Juniorenweltmeister Gall und den Vizemeister im Zeitfahren, den Wiener Ritzinger komplettiert. Erst als die Männer die Ziellinie überquerten, durften die Frauen ins Rennen.
Dementsprechend war bei dem Trio die Anspannung hoch, bevor sie auf ihre Runde gingen. "Die Ungewissheit ist groß, weil bei einem Einzelzeitfahren weißt du deine Startzeit exakt, hier kannst du sie nur schätzen. Du bekommst die letzten Kilometer von den Männern zwar angesagt, aber es dauert und dauert, bis sie dann im Augenwinkel an dir vorbeirasen und du ins Rennen gehen kannst", erzählte Christina Schweinberger abschließend.
Schmidsberger wird 20te bei den Juniorinnen, Purtscheller landet auf Rang 26 bei den Junioren
Neben der Staffel waren auch schon die Junioren und Juniorinnen im Einsatz. So wie für alle Klassen wartete auch auf sie der 22,4 Kilometer lange Zeitfahrkurs rund um Trento. Beim Sieg der Russin Alena Ivanchenko wurde die Oberösterreicherin Daniela Schmidsberger 20te mit einem Rückstand von drei Minuten. Allerdings fehlte der 16-Jährigen, die vor zwei Jahren erst mit dem Radsport begonnen hat, nur eine Minute auf die Fünftplatzierte Anniina Ahtosalo aus Finnland. "Von der Platzierung ist es nicht ganz das, was ich mir vorgestellt habe. Ich war am Start mega angespannt, doch je länger das Rennen dauerte, desto besser lief es", erzählte die Oberösterreicherin.
Ihre gleichaltrige Teamkollegin Johanna Martini landete auf Rang 34. "Ich war richtig nervös am Anfang, nicht ganz so wie zuletzt auf der Bahn, aber doch sehr. Es ist meine erste EM und bin mit dem Debüt zufrieden", erklärte die Kärntnerin. Sowohl sie als auch Schmidsberger zählten zu den jüngsten Athletinnen im Feld.
Bei den Junioren belegte Jakob Purtscheller Rang 26. "Es war richtig hart heute. Die heißen Temperaturen und die flache Strecke mit dem Gegenwind haben richtig gefordert heute", meinte der Oberösterreicher, der mit einem Schnitt von fast 47 km/h über den Zeitfahrkurs fegte. Die beiden Belgier Alec Segaert und Cian Uijtdebroeks dominierten das Zeitfahren der jüngsten Klasse und lagen am Ende nur fünf Sekunden auseinander. Der Tiroler Schrettl kämpfte mit gesundheitlichen Problemen und landete auf Rang 34: "Ich habe mich nicht ganz so gut gefühlt und konnte dadurch nicht jene Leistung abrufen, die ich mir vorgenommen habe. Schade, aber solche Tage gibt es im Radsport leider auch. Jetzt blicke ich mal auf Freitag."
Dort ist er noch im Straßenrennen der Junioren im Einsatz. Am Donnerstag stehen in Trento dann gleich vier Zeitfahren am Programm, nämlich jene der U23- und Elitekategorien für Frauen und Männer.
Ergebnisse:
Teamstaffel (44,8 km)
GOLD: Italien 51:59 Min
SILBER: Deutschland + 0:21
BRONZE: Niederlande + 0:26
5. Österreich + 3:24
EZF Juniorinnen (22,4 km)
GOLD: Alena Ivanchenko (RUS) 29:12
SILBER: Antonia Niedermaier (GER) + 0:32
BRONZE: Elise Uijen (NED) + 0:53
20. Daniela Schmidsberger (AUT) + 3:11
34. Johanna Martini (AUT) + 4:45
EZF Junioren:
GOLD: Alec Segaert (BEL) 26:27
SILBER: Cian Uijtdebroeks (BEL) + 0:05
BRONZE: Eddy Le Huitouze (FRA) + 0:40
26. Jakob Purtscheller (AUT) + 2:10
34. Marco Schrettl (AUT) + 2:35
Fotos:
Credit: Stiehl Photography/Arne Mill/ÖRV