Quick-Step und Canyon gewinnen Gold beim WM-Auftakt
Am Eröffnungstag der UCI Straßenrad WM 2018 in Innsbruck-Tirol wurden heute die Mannschaftszeitfahren der Damen und Herren ausgetragen. Vor einer tollen Zuschauerkulisse vom Start in der AREA 47 im Ötztal weg bis Innsbruck setzte sich bei den Elite-Fahrern das belgische Team Quick-Step durch. Bei den Damen ging der WM-Titel an das deutsche Team Canyon // Sram Racing.
Team Canyon holt sich WM-Titel bei den Damen
Die Rad WM in Innsbruck-Tirol feierte heute einen sensationellen Auftakt! Vor tausenden Zuschauern krönten sich bei der letzten Auflage der UCI Mannschaftszeitfahren die Profiteams - sie werden im nächsten Jahr durch Mannschaftszeitfahren, bestückt aus Nationalteams, ersetzt - die belgische Mannschaft Quick-Step Floors. Die sechs Profis Maximilian Schachmann, Laurens de Plus, Yves Lampaert, Bob Jungels, Kapser Asgreen und Niki Terpstra setzten sich nach 62,4 Kilometern mit 18 Sekunden gegen die Vorjahres-Weltmeister Sunweb (GER) durch. Mit etwas mehr als einer Sekunde Rückstand schaffte das BMC Racing Team (USA) noch den Sprung auf das Podest. Bei den Damen sicherte sich das Team Canyon//SRAM Racing die erste Goldmedaille. Das deutsche Sextett setzte sich gegen die holländischen Mannschaften Boels Dolmans Cyclingteam und Team Sunweb durch. Die favorisierten Damen von Sunweb gingen als Titelverteidigerinnen ins Rennen und schafften es noch aufs Podium. Die letzten Weltmeisterinnen im UCI Mannschaftszeitfahren der Damen mit Profiteams heißen damit Alena Amialiusik, Alice and Hannah Barnes, Elena Cecchini, Lisa Klein und Trixi Worrack.
Große Emotionen bei den Siegern
Weltmeisterin Trixi Worrack schaffte ihren fünften Titel in dieser in Tirol zum letzten Mal ausgetragenen Disziplin: „Es war kein perfektes Jahr für unsere Mannschaft und wir waren nicht die großen Favoriten. Aber in der letzten Woche absolvierten wir noch ein sehr gutes Trainingscamp und haben an uns geglaubt. Wir kamen als einziges Team zu sechst ins Ziel, das war der Schlüssel zum Erfolg!“ Es war ein sehr emotionaler Sieg für das Team Canyon. „Ich habe richtig geweint im Ziel“, sagte die Italienerin Cecchini, die weiter meint: „Im Vorjahr bei der WM in Bergen waren wir nach dem vierten Platz sehr enttäuscht. Heute absolvierten wir unser überhaupt bestes Mannschaftszeitfahren, es hat alles geklappt. Ich bedanke mich bei meinen Teamkolleginnen und unserer Crew, die uns super betreut hat.“ Jungels vom Team Quick-Step: „Wir haben viel für dieses Gold investiert. Wir hatten einen guten Speed von Anfang bis Schluss“, sagte Weltmeister Niki Terpstra im Ziel. „Wir sind schnell losgestartet, aber Mitchelton-Scott war in der Anfangsphase schneller als wir. Wir haben uns seit Dezember auf dieses Rennen vorbereitet und konnten unsere Pläne im Flachen und beim Anstieg umsetzen. Auf den letzten zehn Kilometern nach Innsbruck fuhr jeder von uns im roten Bereich!“ Auch sein Teamkollege Bob Jungels jubelte vor der Hofburg: „Es ist schon ganz speziell, die letzte Auflage dieses WM-Mannschaftszeitfahrens zu gewinnen. Wir haben heute Gold gewonnen, weil wir sehr viel Zeit, Opfer und Vorbereitungen in dieses Rennen investiert haben. Es ist perfekt aufgegangen.“
ÖRV-Profis schwärmen von der Radsportbegeisterung in Tirol
Das Team Trek-Segafredo mit den Österreichern Matthias Brändle und Michael Gogl beendete das Mannschaftszeitfahren der Herren auf dem siebenten Platz, gefolgt von Bora-hansgrohe um Felix Großschartner, Patrick Konrad, Gregor Mühlberger und Lukas Pöstlberger. Als bestes rot-weiß-rotes Continental-Team belegte Vorarlberg-Santic den 14. Platz, die Lokalmatadoren vom Tirol Cycling Team wurden 17. Schon beim Start in der AREA 47 im Ötztal, dem ultimativen Outdoor Playground Europas, feuerten über 3.000 Zuschauer die Profis an. Tausende Besucher säumten die 62,4 Kilometer lange Strecke mit den Hotspots in Zirl und Axams. „Es war teilweise so laut, dass ich nicht mehr den Funk hörte“, meinte etwa Ex-Ö-Tour-Sieger Riccardo Zoidl. Gänsehaut verspürte auch der junge Tirol-Profi Florian Gamper: „Mit solchen Zuschauermassen hätten wir alle nicht gerechnet!“ Bora-Profi Lukas Pöstlberger, dessen Team sich mehr ausgerechnet hätte, sprach danach von einem „rot-weiß-roten Fahnenmeer!“ Und für Matthias Brändle, der am Mittwoch im Elite-Zeitfahren im Einsatz sein wird, war das erst der Beginn: „Der Radsport lebt in Österreich. Das ist schon heute eine ganz gewaltige WM!“