Rijkes und ihre Strade Bianche: „Für das Team wirklich gut, persönlich ein Satz mit X“
Zum dritten Mal in ihrer Karriere stand die 29-jährige Sarah Rijkes (Ceratizit-WNT Pro Cycling) am Start beim Eintagesklassiker Strade Bianche. Das 136 Kilometer lange Rennen führt bei den Frauen einmal rund um Siena, entlang der genauso malerischen, wie auch staubigen Straßen der Toskana. Als erstes WorldTour-Rennen nach dem Re-Start wartete gleich eine richtige Hitzeschlacht auf die besten Rennradathletinnen der Welt.
„Normalerweise ist das Rennen ja im März. Im Vergleich zu den Vorjahren war durch den verschobenen Termin das Rennen noch staubiger und der Schotter noch lockerer. Die Hitze mit 40 Grad im Durchschnitt hat es nicht leichter gemacht“, berichtete die Niederösterreicherin über ihren Einsatz über die malerischen als auch bei den Temperaturen fast schon mörderischen Straßen der Toskana.
Namensgebend für das Rennen sind die vielen Schotterpassagen, die vor allem auch viel Staub aufwirbeln durch die begleitenden Fahrzeuge und Motorräder und mehr an eine Rallyeprüfung erinnern als an ein Radrennen: „Es war Staub ohne Ende. Teilweise sind wir echt ins Nichts gefahren.“
Mit dem Ergebnis ihrer deutschen Mannschaft konnte Rijkes ein zufriedenes Resümee ziehen. „Lisa Brennauer ist Achte geworden, das war echt stark und zwei weitere Fahrerinnen schafften es noch unter die Top 22“, so die 29-Jährige, die seit sieben Jahren bei ausländischen Mannschaften ihren Lebensunterhalt verdient und als Helferinnen wichtige Arbeit für die Kapitäninnen verrichtet.
Selbst sah sie aber zum dritten Mal in Folge nicht die Ziellinie am Piazza del Campo in Siena. „Für mich war es wieder mal ein Satz mit X. Strade Bianche gehört zu den härtesten Rennen in unserem Kalender, heute war es eine Schlacht“, erklärte die Österreicherin.
Schon am zweiten Schottersektor fiel sie durch einen Reifendefekt zurück, erhielt von einem neutralen Begleitfahrzeug Ersatzmaterial. „Ich habe es zwar noch einmal zurückgeschafft, aber dabei viele Kräfte verspielt dabei. Kurz vor dem härtesten Sektor bin ich zurückgekommen“, so Rijkes.
Danach hielt sie sich noch einige Zeit im Feld auf, ehe 30 Kilometer vor dem Ziel dann endgültig der Ofen aus war. Überrascht zeigte sie sich von den Fans am Straßenrand. „Die Start- und Zielbereiche waren zwar komplett abgesperrt und die Teampräsentation hatten wir gerade einmal vor genau drei Fotografen. Entlang der Strecke waren aber dann doch einige Zuschauer“, erzählte die Niederösterreicherin, für die es jetzt in eine Pause geht.
„Seit knapp dreieinhalb Wochen war ich jetzt durchgehend unterwegs, bei den Rennen im Baskenland und anschließend im Trainingslager in der Toskana. Es war wirklich gut und ich konnte viel fahren“, resümierte sie. Ihr nächster Renneinsatz wird am 18. August beim Giro dell'Emilia Internazionale Donne Elite, einem weiteren Eintagesklassiker in Italien sein, ehe dann die Nationalen Meisterschaften im Burgenland warten. 2018 gewann sie auf der Wiener Höhenstraße das Meistertrikot und zählt 2020 sicherlich zu den Mitfavoritinnen.