Saust Konrad an der Mur de Huy zum nächsten Top Ten Ergebnis?
Gleich drei Österreicher sind am Mittwoch beim Ardennen-Klassiker La Flèche Wallonne im Einsatz. Highlight des hügeligen Eintagesrennen ist die Mauer von Huy, der 1,8 Kilometer lange und mit fast 11 Prozent im Durchschnitt steile Schlussanstieg des Rennens. Die rot-weiß-roten Hoffnungen ruhen auf Patrick Konrad, der in den letzten beiden Jahren jeweils in den Top 3 landete.
„Es ist für mich der letzte Formcheck vor dem Giro. Ich war beim Flèche jetzt dreimal am Start und das schlechteste Ergebnis war ein 16. Platz 2017“, erzählte Patrick Konrad (Bora – hansgrohe), der das Rennen in den Ardennen immer gut absolvieren konnte und deshalb auch 2020 bei seinem vierten Antritt einen Topplatz erzielen will: „Ich möchte auf alle Fälle wieder vorne mitfahren.“
Doch die Voraussetzungen dafür sind 2020 anders. Ist das Rennen klassischerweise zwischen dem Amstel Gold Race und Lüttich-Bastogne-Lüttich im April eingebettet, sind die Vorzeichen heuer unterschiedlich. „Das Rennen ist von der Kursführung anders, das Starterfeld ist anders, der Zeitpunkt ist anders. Es ist ein offenes Rennen zu erwarten, ich bin Kapitän und wir wollen morgen mitsprechen“, gab sich der Niederösterreicher selbstbewusst.
In seinem deutschen Team bekommt er von einem weiteren rot-weiß-roten Starter Unterstützung. Patrick Gamper gibt sein Debüt bei dem belgischen Klassiker. „Ich bin das Rennen noch nie gefahren und eigentlich ist es auch nicht unbedingt mein Terrain. Trotzdem bin ich zuversichtlich“, schilderte der junge Tiroler, der sein erstes Jahr auf der WorldTour bestreitet. „Meine Form ist gut und meine Aufgabe ist, Patrick Konrad aus dem Wind zu nehmen am Anfang und so lange an seiner Seite bleiben wie es geht“, fügte er an.
Ein weiterer junge Tiroler, der zuletzt bei den Weltmeisterschaften in Imola fuhr, wird beim Wallonischen Pfeil auch dabei sein mit Felix Gall. Der Osttiroler ist im jungen Aufgebot von Sunweb zu finden. „Wir sind mit einem sehr jungen Team vor Ort. Das wird eine Herausforderung werden“, erklärte der 22-Jährige. Der älteste Fahrer aus dem Sunweb-Team ist 25 Jahre alt, Kapitän Marc Hirschi ist wie Gall 22: „Wir brauchen uns aber nicht verstecken. Wir werden das Rennen nicht auseinanderfahren, können aber für Marc einen guten Job abliefern, ihn beschützen und gut positionieren.“
Sein Schweizer Teamkollege holte zuletzt eine Etappe bei der Tour de France und wurde Dritter bei den Straßenweltmeisterschaften: Marc ist echt der Wahnsinn. Mittlerweile hat man sich daran gewöhnt, dass er so fliegt. Bei der Tour auf der 2. Etappe, da war es noch eine Überraschung. Man wusste, was er drauf hat, aber dass ihm jetzt so der Knopf aufgegangen ist, ist der Wahnsinn. Er hat aber bewiesen, dass das jetzt sein Level ist und so schnell stoppt ihn nichts mehr“, beschrieb Gall seinen Kapitän.
„Seine Form nach der Tour ist gut und das wird er noch ein paar Tage halten“, fügte er an und der Schweizer wird das Sunweb-Team in die Ardennen-Klassiker führen. „Meine Aufgabe ist es, an seiner Seite zu bleiben und ihn werde ich nicht aus den Augen verlieren, werde immer bei ihm sein und aufpassen und ihn am Ende gut in das Finale bringen“, blickte Gall auf seine Rolle beim Flèche. Das Finale ist für den Osttiroler aber noch eine Unbekannte: „Die Mur kenn ich selbst noch gar nicht, weiß nicht, was mich da zu erwarten hat.“