Schönberger: "25 Meter – das war ziemlich bitter"
Knapp am ersten Profisieg seiner Karriere schrammte Sebastian Schönberger (Neri Sottoli – Selle Italia – KTM) bei der Tour of Utah vorbei.
Der 25-Jährige erreichte das Ziel der ersten Etappe rund um North Logan City gemeinsam mit einer sechsköpfigen Spitzengruppe. Kurz vor dem Ziel konnte sich der Schalchener sogar von seinen Fluchtgefährten lösen, doch wenige Meter vor dem möglichen Premierenerfolg wurde er noch eingeholt.
"25 Meter – das war ziemlich bitter", berichtete der Österreicher gegenüber radsport-news.com. Zum ersten Mal in seiner Karriere nimmt er an einer Rundfahrt in den Vereinigten Staaten teil. Schon mit dem Prolog war er sehr zufrieden, obwohl er wie viele der Fahrer seine Mühen hatte mit den lediglich 5,3 Kilometern, die aber auf 2.500 Metern im Skigebiet Snowbird Resort gefahren wurden: "Der Prolog hat gut gepasst, aber ich habe ziemlich gelitten auf der Höhe. Die ersten beiden Kilometer waren ganz okay, aber am Ende bin ich richtig gestanden", erinnerte sich Schönberger.
Auf 1.300 Metern wurde dann die 1. Etappe am Dienstagabend europäischer Zeit gestartet. Von North Logan aus ging es über mehrere Schleifen durch das Cutler Reservoir ehe nach 82 von 140 Kilometern die Ziellinie erstmals überquert wurde und ein hügeliger Rundkurs, der fünfmal zu bewältigen war, wartete. "Mein Fokus lag jede Runde auf Dayer Quintana, unserem Kapitän. Ich habe geachtet, dass er gut platziert ist und keine Zeit verliert", beschrieb Schönberger seine Aufgabe.
"Am Ende bekamen wir die Anweisung, dass wir ein Feuerwerk initiieren und was probieren sollen. Ich habe danach gleich attackiert, bin aber noch nicht weggekommen, da Trek – Segafredo für ein hohes Tempo sorgte", erzählte der Oberösterreicher weiter. Bei der nächsten Attacke sprang er zu Lawson Craddock (EF Education First) ans Hinterrad. Schönberger übernahm aber keine Tempoarbeit, blieb im Windschatten des US-Amerikaners, der im letzten Jahr bei der Tour de France bekannt wurde. Schon auf der ersten Etappe kam er schwer zu Sturz, brach sich die Schulter und schleppte sich trotzdem irgendwie nach Paris.
Zusätzlich sammelte er für eine Radrennbahn in seiner Heimat Texas über 150.000 US-Dollar. "Ich bin dahinter geblieben, weil er der bessere Sprinter war. Wir wären zu zweit sicher durchgekommen, aber dann sind noch vier Leute an uns herangesprungen", beschrieb Schönberger das Renngeschehen am Ende der 1. Etappe der Tour of Utah.
In dem herangefahrenen Quartett befand sich dann auch Schönbergers Teamkollege Umberto Marengo: "Er ist unser schnellster Mann zurzeit, deshalb haben wir uns auf ihn konzentriert." Der Österreicher übernahm dann die Tempoarbeit auf den letzten Kilometern, gab alles und riss dabei sogar eine Lücke zu seinen fünf Begleitern. Auf der Zielgeraden sah es dann so aus, dass es für den 25-Jährigen zum ersten großen Karriereerfolg reichen könnte, doch als die Verfolger den Sprint eröffneten wurde der Abstand kleiner und kleiner und 25 Meter vor dem Ende wurde Schönberger überspurtet und beendete den Tag als Sechster. Am Ende war es sein Teamkollege Marengo, der sich den Tageserfolg sicherte, Craddock übernahm die Gesamtführung.