Solosieg für Gaugl bei der 55. Burgenland-Rundfahrt
Als die erste Burgenland-Rundfahrt gefahren wurde, war der heutige Tagessieger noch lange nicht geboren: Der 24-jährige Steirer Florian Gaugl (WSA Greenlife) fuhr nach eindrucksvoller Vorstellung zum Sieg beim 172 Kilometer langen Klassiker und zweiten Bewerb der WIESBAUER-Radbundesliga an der ungarischen Grenze in Horitschon.
Kein anderes Eintages-Rennen in Österreich hat eine längere Tradition: Die Burgenland-Rundfahrt, im Jahr nach dem Staatsvertrag ins Leben gerufen und diesmal mit Start und Ziel in Horitschon ausgetragen, hat heuer bereits ihre 55. Auflage erlebt. Wieder einmal gab es im mittleren Burgenland einen turbulenten Rennverlauf zu erleben: Attacken vom ersten Kilometer an trotz eines hohen Anfangstempos. Immer vorne dabei war der spätere Sieger Florian Gaugl von WSA Greenlife.
Bei der Hälfte der 28,6 km langen Schleife war ein unangenehmer, fast zehnprozentiger längerer Anstieg eingebaut, der sich letztlich als Vorentscheidung erwies: Knapp vor Halbzeit, in der dritten von sechs Runden, setzte sich dort eine fünfköpfige Spitzengruppe ab. Die Reaktion des Feldes blieb zunächst aus. Der Vorsprung der Fluchtgruppe, u.a. mit Gaugl und Ex-Bundesligasieger Josef Benetseder (Hrinkow), war bald auf über sechs Minuten angewachsen, wohl auch, weil die vier stärksten heimischen Sportgruppen vorne vertreten waren. Nach einem längeren „Waffenstillstand“ machten die Verfolger zwar Tempo, doch das Guthaben der Spitzenfahrer sollte reichen: wenige Kilometer vor dem Ziel setzte sich dann Florian Gaugl aus der Spitzengruppe ab, der Ungar Peter Kusztor heftete sich zwar an das Hinterrad des Steirers aus Hartberg, der letztlich aber seinen ersten Tagessieg in der Rad-Bundesliga verwirklichen konnte. Gaugl war in diversen ÖSV-Nachwuchskadern gefahren, später auch eine Saison in Italien. Nach zwei schwächeren Saisonen, bedingt durch Verletzungen und Krankheiten, gelang dem Bergspezialisten nun auf flachem Terrain der große Wurf. Der Lohn der Anstrengung: dass gelbe Führungstrikot der Wiesbauer-Bundesliga.
Für die Rennfahrer steht in den nächsten Tagen eine Österreich-Durchquerung (mit dem PKW allerdings) an, wird das nächste Rennen bereits in fünf Tagen am 1. Mai doch im äußersten Westen in Nenzing (Vorarlberg) gefahren, rund 700 km von Horitschon entfernt.
Ergebnisse der Burgenland-Rundfahrt und Zwischenstände in der WIESBAUER-Radbundesliga: http://www.computerauswertung.at/veranstaltung.php?V_ID=150426