Starker Auftritt von Österreichs Straßenprofis bei Omloop Het Nieuwsblad
Der Omloop Het Nieuwsblad ist nicht nur eines der ersten großen Eintagesrennen der europäischen Straßensaison, gemeinsam mit Kuurne-Brüssel-Kurne bildet er das Opening-Wochenende im belgischen Radsport. Mit Michael Gogl (Qhubeka – Assos), Lukas Pöstlberger, Patrick Gamper (beide Bora – hansgrohe) sowie Marco Haller (Bahrain – Victorious) standen gleich vier heimische Fahrer im Einsatz und zeigten sich sehr aktiv auf den 201 Kilometern von Gent nach Ninove.
Erst knapp 20 Kilometer vor dem Finale zerplatzte der Traum des 27-jährigen Oberösterreichers Gogl auf ein Topergebnis beim ersten Kopfsteinklassikerrennen der Saison. Gemeinsam mit etlichen Favoriten attackierte er knapp 40 Kilometer vor dem Ende und konnte sich vom Feld mit zwölf weiteren Ausreißern lösen.
„Ich habe schon vermutet, dass es am Molenberg das erste Mal so richtig scheppern wird. Es waren die richtigen Fahrer vorne eingereiht und dann weißt du, dass es jetzt zur Sache geht. Ich habe mich gut gefühlt und bin in die Gruppe gegangen, dachte mir, mit den Jungs können wir dem Feld davonfahren“, berichtete der Wolfsegger, der sich gemeinsam mit Weltmeister Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step), Olympiasieger Greg Van Avermaet (AG2R-Citroen) sowie dem starken Italiener Matteo Trentin (UAE Team Emirates) auf dem achten von insgesamt 13 Hellingen absetzen konnte.
Doch kurz danach war es um die erste Einigkeit in der großen Ausreißergruppe geschehen, als am nächsten steilen Anstieg der Weltmeister aus Frankreich nochmals das Tempo anzog und sich als Solist aufmachte. „Er war wirklich unser größtes Problem. Seine Beine waren echt abartig und darum hat er wohl schon so früh attackiert. Schade, hätte er bis zur Muur gewartet, dann wäre er wohl zum Mond abgehoben und wir wären durchgekommen“, schilderte Gogl. Denn der Franzose hatte mit dem späteren Sieger Davide Ballerini sowie dem dreifachen Cross-Weltmeister Zdenek Stybar noch zwei weitere Teamkollegen in der Gruppe von Gogl, die dann in die Tempoarbeit nicht mehr eingriffen.
Vor der Mauer von Geraardsbergen, dem vorletzten Anstieg des Rennens, holte die Gruppe um Gogl den Franzosen zwar wieder ein, wurde aber kurz danach vom nachjagenden Feld wieder gestellt. So kam es dazu, dass am Ende knapp 50 Fahrer gemeinsam in das Finale gingen, darunter auch mit Haller ein weiterer der vier Österreicher im Starterfeld.
„Nachdem im Finale ziemlicher Gegenwind herrschte, hat es sich dann abgezeichnet, dass die beiden Gruppen wieder zusammenkommen. Aber vor dem Rennen hätte niemand mit so einem großen Feld im Finale gerechnet“, erzählte der Kärntner, der zum vierten Mal in seiner Karriere bei diesem Rennen am Start stand. Er stellte dann im Finale seinen Teamkollegen Heinrich Haussler für den Sprint auf, der dann hinter Ballerini, dem Briten Jake Stewart (Groupama – FDJ) sowie Sep Vanmarcke (Israel Start-Up Nation) Vierter wurde.
„Für das erste Saisonrennen lief es ganz gut“, resümierte der 29-Jährige, der sich als 27ter am besten von den vier heimischen Fahrern platzieren konnte. Keine Chance im Sprint der großen Gruppe hatte Gogl, der das Rennen auf Rang 37 beendete, zeitgleich mit dem Sieger: „Ich bin mit der Form zufrieden und das bestätigt auch mein Gefühl aus dem Training. Mal schauen, wie es dann bei Kuurne-Brüssel-Kuurne läuft.“
Immer wieder aktiv für ihren Kapitän Nils Politt arbeitend, sah man Gamper und Pöstlberger im Rennen. Vor allem in jener entscheidenden Rennphase, wo die Gruppe um Gogl sich absetzen konnte, waren die beiden Bora-Profis sehr aktiv und sorgten dafür, dass die Gruppen am Ende wieder zusammenschlossen.
alle Fotos: Mario Stiehl
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