Tabea Huys saust im Zeitfahren der Gracia Orlova Rundfahrt allen davon
So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 2013 gastiert die Rundfahrt auf der 13,5 Kilometer langen Strecke rund um Havirov und brachte bekannte Siegernamen wie Mountainbike-Olympiasiegerin Jenny Rissveds, Christina Schweinberger, Mieke Kröger, Riejanne Markus, Lisa Brennauer oder Ellen Van Dijk hervor. Die Niederländerin hielt mit 17:32 Minuten auch die schnellste Zeit bislang.
Doch in diesem Jahr wurde sie von einer fast unbekannten Österreicherin überflügelt. Die erst 18-jährige Huys gewann mit einer noch sechs Sekunden schnelleren Zeit und unterstrich, dass sie zu den größeren Talenten im immer stärker wachsenden Frauenradsport zählt. Als Elfte der Weltmeisterschaften und Vierte der Europameisterschaften der Juniorinnen unterstrich sie ihre Qualitäten im Kampf gegen die Uhr im Vorjahr und hinterließ nun auch bei der Elite eine erste Duftnote auf dem hügeligen Kurs in der Tschechei.
"Es war alles perfekt gepaced. Am Ende konnte ich noch einmal richtig durchbeschleunigen und ich muss sagen besser hätte es nicht laufen können", berichtete die junge Tirolerin, die über belgische Wurzeln verfügt und einen inoffiziellen Streckenrekord auf den Zeitfahrkurs brannte. 20 Sekunden war sie dabei schneller als Corinna Lechner (Wheel Divas) und die belgische Crossspezialistin Marion Norbert Riberolle (Fenix – Deceuninck Development).
"Nach dem Rennen lag ich 15 Minuten am Boden, war völlig fertig", fügte Huys an, die mit ihrer Topleistung so nicht gerechnet hatte. "Ich hatte auf der Straße einen etwas holprigen Start bislang, aber nun bei dieser Tour läuft es bis jetzt sehr gut", so die Tirolerin, die neben dem Radsport auch noch Leichtathletik, Schwimmen sowie Triathlon auf einem sehr hohen Niveau betreibt.
Seit diesem Jahr fährt sie für die deutsche Equipe Maxx Solar Rose Women Racing und liegt auch noch in der Gesamtwertung vor dem Abschlusstag gut platziert. Als Neunte fehlt ihr knapp eine Minute auf die nach wie vor führende Lechner, die selbst 34 Sekunden vor ihrer ersten Verfolgerin, der Niederländerin Mirre Knaven (AG Insurance – Soudal NXTG) liegt.