Überraschungssieg im Straßenrennen der Frauen, diesmal aber nicht für Österreich
Mit den Rängen 28 für Christina Schweinberger und 52 für Anna Kiesenhofer endete das Straßenrennen der Frauen bei den Olympischen Spielen in Paris. Drei Jahre nach dem Erfolg der Niederösterreicherin gab es auch in Paris eine Überraschungssiegerin mit der US-Amerikanerin Kristen Faulkner, die im Finale die Olympiasiegerin von 2012 Marianne Vos und die Weltmeisterin aus Belgien Lotte Kopecky auf die weiteren Medaillenränge verwies.
"Ab Kilometer 87, bei dem steilen Anstieg, da wurde dann durchgehend attackiert", schilderte Schweinberger den Auftakt des Ausscheidungsrennens im Finale der Frauen. "Ich habe mich an Kopecky und Vollering orientiert, aber als der Sturz passierte, waren die auch dahinter", fügte sie an. Genau dort bildete sich dann eine Spitzengruppe und die Tirolerin war auf die Hilfe anderer Mannschaften angewiesen, um die Lücke wieder zu schließen.
Keine Chance mehr für Schweinberger um den Anschluss an die Spitze herzustellen
Als einzige Fahrerin aus dem Feld der Favoritinnen schaffte Kopecky noch den Anschluss an die Gruppe, dahinter schaffte es selbst die starke Demi Vollering nicht mehr, die Verfolgerinnen an die Ausreißerinnen heranzuführen. "Ich dachte vielleicht schaffen wir es wieder zurück, weil Vollering wirklich voll gefahren ist. Es ist sehr schwierig das zu kontrollieren", meinte Schweinberger, die am Ende mit dem verbliebenen Hauptfeld gut fünf Minuten hinter der neuen Olympiasiegerin ins Ziel kam.
Traumhafte Stimmung auch im Frauenrennen
Ihre Vorgängerin erreichte wenig später die Ziellinie. "Ich bin mit mir selbst im reinen, denn ich habe alles gegeben, was ich hatte. Insofern habe ich mir nichts vorzuwerfen", erklärte Kiesenhofer, die auf dem hügeligen Kurs nicht ihr ideales Terrain vorfand: "Die kleinen Anstiege liegen mir nicht so."
Wie bei den Männern säumten eine Million von Fans die Strecke, vor allem der Anstieg hinauf zur Basilika Sacre-Coeur bot erneut eine unglaubliche Atmosphäre. "Es war heute unglaublich mit dieser Stimmung. Es ist ein Privileg hier starten zu dürfen", sagte Kiesenhofer die mit der Nummer eins am Rücken ins Rennen ging und auch als erste Fahrerin an die Startlinie gerufen wurde.
"Es war heute unglaublich mit dieser Stimmung. Es ist ein Privileg hier starten zu dürfen"
"Auf dem Montmartre habe ich nichts mehr gehört und auch nichts mehr gespürt, weil es einfach nur noch vibriert hat. So etwas habe ich davor noch nie verspürt. Das war richtig cool. Durch solche Menschenmenge durchzufahren, werde ich nie vergessen, auch wenn die Platzierung dann enttäuschend war", resümierte Schweinberger abschließend.