Vermeulen zum Abschluss der Tour of the Alps nochmals kämpferisch am Zwischensprint
Viel Zuspruch erhielt das österreichische Nationalteam für seine erstmalige Teilnahme an der Tour of the Alps. Zum einen von den zahlreichen Zuschauern entlang der Strecke, aber auch von den anderen österreichischen Teilnehmern aber auch vom Veranstalter für die offensive Fahrweise. So gab es mit Ausnahme der Königsetappe kaum eine Etappe, wo sich kein Fahrer des Nationalteams an der Spitze des Rennens zeigte.
Zum Schluss war es dann nochmals Moran Vermeulen, der als Teil der großen Spitzengruppe seinen fünften Zwischensprint des Tages gewinnen konnte und somit bis auf acht Punkte an Gesamtsieger Tao Geoghegan Hart (Ineos Grenadiers) herankam. „Ich bin mit dem Feld über den ersten Berg mit dem Feld rübergekommen. Dann fing wieder das Gespringe vorne an und ich konnte mich mit einigen Fahrern absetzen“, berichtete der Steirer, der 275 Kilometer an seinen drei Ausreißertagen an der Spitze des Rennens zu finden war und somit die meisten Fluchtkilometer sammelte.
„Schade, dass sie auch an den Bergetappen volle Sprintpunkte im Finale gegeben haben, sonst wäre es sich sogar mit dem Trikot ausgegangen“, berichtete Vermeulen weiter, der vom Beginn der zweiten Etappe bis zum Finale das Rote Trikot des Sprintbesten stellvertretend für den Gesamtsieger Tao Geoghegan Hart trug.
„Es war eine geile Woche, ich würde mich freuen, wenn wir im nächsten Jahr hier wieder am Start stehen“, grinste Vermeulen, der neben Sebastian Schönberger und Lukas Pöstlberger zu den erfahrenen Athleten des Teams gehörte, die die vier U23-Fahrer Marco Schrettl, Sebastian Putz, Alexander Hajek und Philipp Hofbauer an die international topbesetzte Rundfahrt heranführen sollten.
„Es hat viel Spaß gemacht“, strahlte Hajek, der die Rundfahrt auf Rang 59 abschloss. „Ich nehme sehr viel mit. Man sieht wie viel man auf dem vierten und fünften Tag noch leisten kann, trotz der schnellen Etappen zuvor. Wir haben viele Tipps bekommen, wie wir uns in einem solchen Feld bewegen können und wann und wo wir auch Kräfte sparen können“, erklärte der 19-jährige Niederösterreicher, der wie Vermeulen auch wieder gerne im nächsten Jahr zurückkehren will: „Ich mag ja Bergrennen, von dem her wäre ich gerne wieder dabei.“
Lob gab es auch von den erfahrenen Athleten an die jungen Österreicher wie von Patrick Konrad. „Wir haben fast alle die Tour of the Alps oder deren Vorgänger Giro del Trentino als erstes großes Rennen bestritten. Es ist ein richtig stark besetztes Rennen, wo du viel Lernen kannst. Und wie viel Talent die jungen Fahrer haben zeigen sie ja selbst. Alexander war zuletzt zweimal in den Top Ten bei Trofeo Piva und Giro del Belvedere. Das sind richtig schwere U23-Rennen“, erklärte Österreichs Tour-de-France-Etappensieger von 2021.
„Ich kann ein sehr zufriedenes Resümee der Rundfahrt ziehen. Es ist ein bisschen schade, dass das Gruppetto bei der letzten Zieldurchfahrt aus dem Rennen genommen wurde, das Finish hätten sich alle unsere Athleten verdient. Die jungen Athleten haben viel mitgenommen für die Zukunft und hatten tolle Mentoren mit Lukas, Sebastian und auch Moran“, schilderte Nationaltrainer Stefan Sölkner. Mit einem Rückstand von sieben Minuten wurden vier seiner Schützlinge vorzeitig aus dem Rennen genommen, Pöstlberger und Putz nahmen es aber sportlich hin und absolvierten trotzdem noch die finale Schleife gemeinsam, wurden aber nicht mehr gewertet.
„Als Nationaltrainer war es natürlich auch toll mitzuerleben, wie stark unsere Auslandsprofis gefahren sind, angefangen von Etappensieger Gregor Mühlberger oder Felix Gall, der in der Gesamtwertung ganz vorne lag, aber auch Patrick Konrad oder Hermann Pernsteiner, die sehr aktiv für ihre Kapitäne arbeiteten“, fügte Sölkner abschließend an.
Ergebnis 5. Etappe Tour of the Alps 2023:
1. Simon Carr (EF Education – EasyPost) 3:43:28
2. Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) + 0:53
3. Matteo Fabro (Bora – hansgrohe) + 0:53
47. Alexander Hajek (Nationalteam) + 8:49
61. Moran Vermeulen (Nationalteam) + 11:52