Weltmeister Tony Martin im Ötztal: Regeneration und WM-Streckencheck
Der 32-jährige Deutsche Tony Martin verbrachte die vergangene Woche auf Höhenregeneration im Ötztal. In Hochgurgl auf 2.150 Metern Seehöhe erholte sich der vierfache Zeitfahrweltmeister von der Klassikersaison und nützte dabei die Gelegenheit, die Zeitfahrstrecken der UCI Straßenrad WM 2018 in Innsbruck-Tirol von 22. bis 30. September zu inspizieren.
Nach einer strapaziösen Klassikersaison reiste Katusha-Alpecin-Profi Tony Martin vergangenen Mittwoch mit seiner Familie nach Hochgurgl im Ötztal und blieb bis gestern. „Es waren erholsame Tage im Schnee. Der höchste Skiort Österreichs ist prädestiniert für Regeneration und lockeres Training“, sagte der fünffache Etappensieger der Tour de France, der die Zeit vor allem mit seiner Familie genoss: „Ursprünglich war ein Höhentrainingslager geplant, aber ich habe die Zeit genutzt um runterzukommen. Wir gingen rodeln und wandern. Leider konnte ich die perfekten Schneebedingungen nicht ausnützen, denn das Skifahren ist in der jetzigen Zeit doch zu riskant.
„Tony nächtigte im Sporthotel Riml. Es war sein zweiter Besuch im hinteren Ötztal in Obergurgl/Hochgurgl – dort wo der Schnee zu Hause ist. Höhe, Ruhe, traumhafte Natur- und Schneebedingungen sind wohl dafür ausschlaggebend“, beschreibt Mag. Oliver Schwarz, Geschäftsführer von Ötztal Tourismus. Im Zuge seines Aufenthaltes nützte Tony Martin natürlich auch die Gelegenheit, die Strecken des Einzel- und Mannschaftszeitfahrens im Rahmen der UCI Straßenrad WM 2018 in Innsbruck-Tirol genauer unter die Lupe zu nehmen. Das UCI Mannschaftszeitfahren der Damen und Herren startet in der Area 47 im Ötztal, dem größten Freizeit- und Outdoorpark Österreichs, und führt bei den Elite-Fahrern am Sonntag, den 23. September 2018, über 62,1 Kilometer und 427 Höhenmeter nach Innsbruck. Bei Kilometer 45 stellt der fünf Kilometer lange Anstieg nach Axams die Schlüsselstelle des Rennens dar. Das Einzelzeitfahren der Herren Elite am 26. September 2018 beginnt in Rattenberg im Alpbachtal Seenland und endet nach 54,2 Kilometern wiederum in der Landeshauptstadt Innsbruck. Die Auffahrt nach Gnadenwald ist dabei als kurzer, aber steiler Anstieg, der selektivste Abschnitt der Strecke.
„Der erste Eindruck von den beiden Zeitfahrstrecken ist absolut gut. Es ist nichts kritisches zu bemerken und es gibt wenige technische Einheiten. Sowohl beim Mannschafts- als auch beim Einzelzeitfahren sind die Schlussanstiege kurz vor dem Ziel die Keypoints. Es sind knackige Auffahrten und werden die Entscheidung bei beiden Rennen bringen“, beschreibt Tony Martin, der als nächstes den Giro d’Italia und danach die Tour de France bestreiten wird: „Und dann folgt die Feinabstimmung in Richtung Rad-WM in Innsbruck-Tirol!“