"Das wird dein Tag, Verena!"
Verena Eberhardt lieferte für den Österreichischen Rad-Verband bei den Europaspielen in Minsk nach Bronze von Daniel Auer im Straßenrennen letzten Sonntag gleich die zweite faustdicke Überraschung. Die 24-jährige Burgenländerin holte Donnerstagabend im Bahn-Punktefahren (über 100 Runden à 250 m) den zweiten Rang.
Wie erklärst Du Dir selbst diesen Silber-Coup?
Eberhardt: "Ich hab' mich schon in der Früh sehr gut gefühlt, dachte mir, Verena, das wird dein Tag. Ich wusste, meine Formkurve stimmt. Wir waren zuletzt drei Wochen in Amerika, ich hab' in drei Wochen an die 15 Rennen bestritten. Es war sehr hart, hat mir aber die nötige Wettkampfhärte gebracht. Es scheint sich ausgezahlt zu haben."
Zum Rennen - lief''s da von Beginn an sofort nach Plan für Dich?
Eberhardt: "Es war ein komplett neues Gefühl, nach 30 Runden plötzlich in Führung zu liegen. Das ist mir bislang noch nie passiert. Ich hab' dann extrem gekämpft, um die Führung bzw. den Rundengewinn zu verteidigen. Als die Ukrainerin dann auch eine Runde eingefahren hat, hab' ich mich auf den Schlussprint konzentriert. Da hätte ich Dritte werden müssen, um noch Gold zu holen. Es ist sich um zwei Plätze, um ein paar Meter nicht ausgegangen. Aber ich muss mit Silber sehr zufrieden sein, denke ich, es ist ja meine erste Medaille bei einem Großereignis!"
Was darf man jetzt am Samstag von Dir erwarten?
Eberhardt: "Mein großes Ziel ist ganz klar, mich für die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio zu qualifizieren. Dafür trainiere ich seit Jahren. Deshalb liegt mein Fokus hier auf dem olympischen Omnium-Bewerb - das vier Rennen in einem. Eine harte, selektive Angelegenheit. Da möchte ich nochmals ganz vorne landen. Das wäre im Hinblick auf die Qualifikationswettkämpfe für Tokio ein zusätzlicher Schub Selbstvertrauen!"
Interview & Foto: ÖOC