Olympiastarter Wafler gewinnt mit Titelverteidiger Kokas das Madison der U23-Europameisterschaften
Eine sensationelle Woche erlebten die rot-weiß-roten Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer bei den Junior/U23-Europameisterschaften in Cottbus. Das heimische Team errang zwei Goldmedaillen und drei Silbermedaillen bei den Titelkämpfen, obwohl sie nach dem Abriss des Wiener Radstadions über keine Heimwettkampfstätte mehr verfügen.
Schon vor einem Jahr in Anadia bei den letzten Europameisterschaften überzeugte die junge Equipe von Nationaltrainer Andreas Graf mit Medaillen, am Sonntag verteidigte Raphael Kokas an der Seite von Olympiastarter Tim Wafler die Goldmedaille im Madison.
Im Zweier-Mannschaftsfahren zeigte das Duo eine souveräne Leistung und stand schon vor der letzten Wertung als Sieger fest. "Wir sind megazufrieden, waren von Beginn an sehr aktiv und versuchten so viele Punkte wie möglich mitzunehmen", erzählte Kokas, der am Vortag im Omnium schon an einer Medaille kratzte und in einem engen Kampf den siebten Rang belegte.
Der Winning Move
Auf der Betonbahn in Deutschland, die um fast 100 Meter länger ist als die mit Holz ausgestatteten Velodroms, agierte das Duo clever. "Im Gegensatz zu den normalen Bahnen ist dort ja schon jede fünfte Runde eine Wertung, was ziemlich gleich mit den Wechseln zusammenfällt, weshalb der inaktive Fahrer immer langsam gefahren ist, damit sich ein früherer Wechsel ausgeht", schilderte Kokas weiter.
Ein Plan, der perfekt aufging. "Das war der Winning Move", war der junge Wiener stolz. "Wir konnten die Belastungszeit damit kürzer halten und sind von allen Teams am wenigsten eingegangen am Ende", bilanzierte Wafler, der selbst im Scratch in Cottbus Silber errang, wieder einmal, denn schon bei den Junioren, der U23 und auch zuletzt bei der Elite in Apeldoorn zu Beginn des Jahres holte er den Vizetitel in dieser Disziplin, nun folgte am Sonntag die Krönung mit Gold.
2x Gold, 3x Silber
In Paris wird er dann an der Seite von Maximilian Schmidbauer fahren, der im letzten Jahr Europameister im Madison mit Kokas wurde, 2022 holte Schmidbauer den EM-Titel im Punktefahren der U23. Bei den Junioren hat er mit Heimo Fugger nun einen Nachfolger im Punkterennen gefunden, der Kärntner eroberte am Samstag dort EM-Gold.
Für die fünfte Medaille sorgte Leila Gschwentner am Auftakttag, sie qualifizierte sich für das Finale in der Einerverfolgung gegen die Italienerin Federica Venturelli, unterlag aber dort aufgrund eines technischen Defekts.
"Ich gratuliere unserem jungen Team sehr herzlich, aber auch unserem Trainer Andreas Graf. 2021 war er selbst noch Athlet, beendete nach den Olympischen Spielen seine aktive Karriere. Sein ganzes Know-How vermittelt er nun einem jungen Team, mit dem er nicht nur in zwei Disziplinen die Qualifikation für Paris geschafft hat, sondern tolle Ergebnisse für Österreich erzielt", erklärte der Präsident von Cycling Austria, Harald J. Mayer.