Cross im Burgenland
5. und 6. Ummadumansee-Cross in der Naturparkarena Geschriebenstein in Lockenhaus - Zum 3. Mal rief das Burgenland, genauer gesagt, der MTB Club Lockenhaus die Querfeldeinfraktion Österreichs an den Burgsee in Lockenhaus. Am Fuße des Geschriebenstein, mit 884 Meter die höchste Erhebung des Burgenlandes, trafen sich die Querasse zu den Schwalbe ÖRV Cuprennen powered by ZMS Nummer 8 und 9.
Heuer, so wie in den letzten Jahren auch, fand am Samstag ein Trainingsrennen statt, aber am Sonntag erstmals ein Rennen mit dem Status „National“. Das bedeutete erhöhte Cuppunkte für die Masterfahrer wie auch für die Elite und Amateure.Der seit 2009 bestehende Verein unter der Leitung von Organisationchef Peter Heiling hatte sich bestens bemüht, eine stimmige Veranstaltung auf die Beine zu stellen. So gab es heuer am Sonntag auch einen Frühschoppen mit dem Gesangsduo Winzer, das die zahlreichen Gäste bestens unterhielt. Für die Kinder war ein Geschicklichkeitsparcour eingerichtet, der den ganzen Tag sehr gut frequentiert wurde.
Der Druck lag an diesem Wochenende aber auf dem Mann, der als „Mister Ummadumansee“ bisher alle Austragungen gewonnen hatte. Der Niederösterreicher Manfred Zöger vom Picher Racing Team war es, den es zu schlagen galt. Und am Samstag sah es 2 Runden vor dem Ende schon fast so aus, als würde Zöger seine weiße Weste abgeben müssen. Nachdem der im Schwalbe ÖRV Cup führende Philipp Heigl gemeinsam mit dem Ungarn Zolt Bur attackiert hatte, hatte Mani, wie er von seinen Freunden auch genannt wird, Schwierigkeiten, unmittelbar zu folgen. Er konnte sich aber noch einmal herankämpfen und seinerseits dann in der letzten Runde eine Attacke lancieren, die Erfolg hatte. Somit konnte Manfred Zöger zum 5. Mal in Folge dieses Rennen für sich entscheiden. Auf den Rängen folgten Philipp Heigl und Zolt Bur, sowie als Vierter Christoph Mick und Dauerbrenner Gerald Hauer. Bester Masterfahrer an diesem Tag wurde Robert Dreu als Elfter, da Hans Bartl an siebenter Stelle liegend in der vorletzten Runde eine Platten hatte, beste Dame an diesem Tag Cornelia Holland, die am Donnerstag noch bei der Sporthilfe Gala, bei der Wahl der SportlerIn des Jahres, eingeladen war.
Am Sonntag startete dann bei frühlingshaften Temperaturen und sehr böigem Wind um 12:00 Uhr zuerst das Rennen der Damen und Master. Hier war an diesem Tag Robert Dreu nicht zu schlagen, er fuhr ein beherztes Rennen und gewann. Nach Bad Ischl im letzten Jahr der zweite Sieg für Dreu. Bei den Damen hatte wiederum das MTB-Talent aus Wilhelmsburg, Cornelia Holland, vom RRT Pielachtal die Nase vorne. Sie siegte vor der Ungarin Adele Horvarth. Den Sieg in der U17 Kategorie, die 10 Minuten später ins Rennen geschickt wurde, holte sich der U15 Meister der letzten Saison, Christoph Holzer, vom TSV Total Hartberg vor David Preyler, dem österreichischen Straßen-Vizemeister vom RC Steiner Shopping Purgstall. Um 13:30 Uhr dann der Start der Elite. Das Fahrerfeld entsprach dem des Vortages, einzig der U23 Querfeldeinmeister Michael Holland war jetzt auch dabei. Und es wurde nicht taktiert, sondern von Anfang an Tempo gebolzt. Mit 3,5 km Länge und einer Fahrzeit von knapp unter 10 Minuten für die Runde, ist der Kurs in Lockenhaus auch der bislang längste in Österreich. Nach 9 Minuten 30 Sekunden kam ein Fahrerfeld von 7 Fahrern aus der Startrunde. Dieses Feld zerfiel aber in den weiteren Runden unter dem Tempodiktat von Heigl und Bur. Dieses Mal konnte der Seriensieger in Lockenhaus, Manfred Zöger, nicht mehr entgegen halten. Spürte er doch noch ein bisschen das Laktat vom Vortag in den Beinen. So fiel die Entscheidung über den Sieg in der letzten Runde zwischen Heigl und Bur. Heigl konnte mit einem satten Antritt vor der letzten Passage hinter dem Sportpatz den 3-fachen Ungarischen Meister distanzieren und gewann mit 6 Sekunden Vorsprung auf Bur. Auf Rang Drei landete Manfred Zöger. Nach den beiden Siegen in Kitzbühel war das der dritte Saisonsieg für Heigl. Er konnte somit auch seinen Vorsprung im Schwalbe ÖRV Cup weiter ausbauen, da der Zweite im Cup, Christoph Mick, wie am Vortag als Vierter das Ziel sah. Der junge Michael Holland landete auf dem starken 6. Rang.
Mit an die 130 Teilnehmer an beiden Tagen gab es auch einen Teilnehmerrekord im Burgenland zu verzeichnen. Schön war auch, dass am Samstag Herman Pernsteiner, der Radprofi bei Bahrain Merida, Zweiter der Ö-Tour 2018 und heuer 15. bei der Spanienrundfahrt, dabei Etappen-Vierter und Etappen-Sechster, der Veranstaltung einen Besuch abstattete. Herman Pernsteiner stammt ja gleich um die Ecke von Lockenhaus, aus Kirschlag in der Buckligen Welt und ist sozusagen der Nachbar von Manfred Zöger.
Mit den Rennen in Lockenhaus ist die Halbzeit im Schwalbe ÖRV Querfeldeincup powered by ZMS erreicht. Weiter geht es am kommenden Wochenende in Wien beim Kraftwerk Donaustadt. Der Austragungsort der letzten Staatsmeisterschaft empfängt die Fahrer bereits am Samstag zu einem Jedermann Rennen, ehe es am Sonntag mit dem Cuprennen Nummer #10 weitergeht.
Bericht: Walter Ameshofer
Foto: Ernst Teubenbacher