Ein rot-weiß-rotes Geschwisterpaar bei den Cross-Weltmeisterschaften in Belgien am Start
Am kommenden Wochenende finden in Ostende an der Belgischen Nordseeküste die UCI-Weltmeisterschaften im Querfeldein-Radsport statt. Mit dabei sind mit den Wiener Geschwister Nadja und Philipp Heigl auch zwei Österreicher.
Zum 72. Mal werden in der spektakulären Sportart, wo die Radrennfahrer Stiegen sowie Hürden als Hindernisse bewältigen müssen und auf verschiedenen Untergründen wie Gras, Sand, Asphalt oder Schlamm unterwegs sind, die Regenbogentrikots vergeben. Die großen Favoriten kommen aus den Traditionsländern Belgien und der Niederlande. Besonders spannend ist vor allem der Kampf um die Goldmedaille bei den Männern.
Dort ist alles vorbereitet in der belgischen Hafenstadt für das große Aufeinandertreffen der beiden weltbesten Crosser Wout Van Aert und Mathieu van der Poel. Sowohl der Belgier als auch der Niederländer konnten schon dreimal den Titel gewinnen, die beiden sind die dominanten Fahrer der letzten sechs Jahre in dieser Sportart. Bei den Frauen sind vor allem die Niederländerinnen rund um die in der Dominikanischen Republik geborene Titelverteidigerin Ceylin del Carmen Alvarado in der Favoritenrolle, wenn auch die belgische Lokalmatadorin Sanne Cant von 2017 bis 2019 sich dreimal in den WM-Rennen gegen die niederländische Phalanx durchsetzen konnte.
Sicherlich nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen werden die beiden rot-weiß-roten Starterinnen, obwohl vor drei Jahren in Valkenburg die Wienerin Nadja Heigl die historisch erste Medaille für Österreich in dieser Sportart eroberte. Damals wurde die mittlerweile 24-Jährige in der Klasse U23-Dritte und durfte sich über den Gewinn von Bronze freuen.
Gemeinsam mit ihrem Bruder und begleitet von ihrem Vater ist sie Österreichs Aushängeschild in dieser Sportart, gewann schon achtmal den nationalen Meistertitel und konnte sich vor allem in der Klasse U23 mehrmals stark präsentieren bei den internationalen Titelkämpfen. Doch in diesem Winter war das Cross-Programm der Wienerin stark eingeschränkt. „Im September und Oktober konnte ich noch ein paar Rennen im Ausland fahren, aber dann war es leider nicht mehr möglich“, berichtete die 24-Jährige.
Zuletzt belegte sie Rang 53 bei ihrem Weltcupeinstand in dieser Saison in Overijse am vergangenen Wochenende. „Die Konkurrenz ist echt stark. Gerade in den Benelux-Ländern sind sie extrem breit aufgestellt und der Abstand zwischen den großen und kleinen Nationen wurde noch größer zuletzt. Ich bin aber mit meiner Vorbereitung zufrieden“, erklärte Heigl.
Mit dem Wohnmobil ging es für die Cross-begeisterte Familie nach Belgien, für die WM wird extra ein Appartement angemietet. Für ein bisschen Kopfzerbrechen sorgt noch der Kurs in Ostende, der über den Strand führt und damit einen großen Sandabschnitt beinhaltet, der schwierig zu befahren sein wird, vor allem bei Schlechtwetter: „Da werden einige Laufpassagen warten und im Sand benötigst du viel Gefühl um gut darüber zu bekommen. Und zu Hause haben wir leider keine Strandabschnitte, wo wir das üben können.“
Nach der Absage der Juniorenrennen, wo Österreich auch mehrere Starter entsendet hätte, wird Heigl gemeinsam mit ihrem Bruder die rot-weiß-roten Farben vertreten. Für Nadja ist es der bereits siebte WM-Start in Folge, seit 2015 stand sie jedes Jahr bei den Titelkämpfen am Start. In der Elitekategorie ist ihr bestes Resultat ein 19. Rang, 2015 bei ihrer Premiere als 18-Jährige in Tabor. Ihr 27-jähriger Bruder stand 2015 und 2016 im heimischen WM-Aufgebot und wird in Ostende seinen dritten Start absolvieren.
Programm:
Samstag, 30. Jänner 2021
13:30 Uhr U23-Männer
15:10 Uhr Elite Frauen (mit Nadja Heigl)
Sonntag, 31. Jänner 2021
13:30 Uhr U23-Frauen
15:10 Uhr Elite Männer (mit Philipp Heigl)
Fotos: Elisa Haumesser/ÖRV
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