Radball-Ikone Dietmar Schneider hört auf
Dietmar Schneider, der erfolgreichste österreichische Radballer, sagt nach über 30 Jahren adé. Wenige Wochen nach dem außergewöhnlichen Triumph der Höchster Radballer - sie haben beim UCI-Weltcup Finale 2012 die ersten drei Plätze belegt – kündigte Dietmar „Didi“ Schneider seinen Rücktritt vom aktiven Wettkampfsport an.
Dass es ein kurzer und letztendlich rascher Entschluss sein musste, gab das Meisterschaftsreglement vor. Anfang des Jahres müssen bereits die Mannschaften für den Ö-Cup 2013 gemeldet werden und diese Teams sind – je nach Platzierung – berechtigt, beim Europacup oder Weltcup 2013 anzutreten. Somit war für Dietmar Schneider eine rasche Entscheidung angesagt. Und er entschied sich, sehr überlegt und ohne jeden Druck vom Verein für mehr Zeit in seinem Beruf, für mehr Freizeit und für seine Hobbies.
Dietmar hat in seiner langen Laufbahn wohl wirklich alles erreicht, was ein Sportler erreichen kann (siehe Fact Box). Von Kindesbeinen an begleitete er seinen Vater Othmar –selbst langjähriger Radballer, Trainer und sportlicher Leiter der Radfahrer Club Mazda Hagspiel Höchst - zum Training. In den frühen 80er Jahren nahm er als Schüler erstmals an Turnieren und bei Meisterschaften teil. Und der ehrgeizige Dietmar war auch – wen wundert es, bei dieser Familientradition – schon damals sehr erfolgreich.
In einem Sport, in dem „nur“ Zwei miteinander spielen dürfen, kommt es durch unterschiedlichste Gründe auch zu Partnerwechseln. In seiner langen Karriere hat Dietmar beginnend mit Stefan Hofer, Martin Hutter, Gerhard Küng, dann mit Manfred Schneider, Marco Schallert, mit Simon König und zuletzt mit Patrick Schnetzer seine Erfolge gefeiert. Höhepunkt und sicher langersehnter Wunsch nach so vielen Anläufen war der Gewinn der Weltmeisterschaft 2011 in Kagoshima mit Patrick Schnetzer. Bei insgesamt 12 WM-Teilnahmen kam Dietmar nie ohne eine Medaille zurück, auch das macht ihn einmalig. Im Europacup und im Weltcup erreichte er immer wieder Spitzenränge.
Didi war auf dem Spielfeld ein exzellenter „Rad-Techniker“, hatte Spielübersicht und war pfeilschnell. Und er war es auch, der das Experiment wagte, mit seinem ganz jungen Partner Patrick Schnetzer 2010 in die Meisterschaft zu gehen. Die gemeinsamen Erfolge sprechen eine deutliche Sprache – für Beide ! Immerhin errangen sie gemeinsam bei Weltmeisterschaften je 1x Gold, Silber und Bronze. Und dazu den Weltcup Gesamtsieg 2012. Durch ihre konstanten Top-Leistungen wurden Sie auch 2011 und 2012 UCI-Ranking-Sieger (= bestes internationales Radballteam des Jahres)
Die sportliche Führung des RC Höchst mit Andreas Lubetz, Reinhard Schneider und Marco Schallert haben es in kurzer Zeit geschafft, für 2013 neue Teams zu formieren. Diese müssen sich aber erst noch in der Praxis bewähren. Dazu Obmann Heimo Lubetz: „Wir verlieren mit Didi Schneider eine wichtige Persönlichkeit mit außergewöhnlichen Erfolgen. Wir sind dankbar, dass er so viele Jahre bei uns aktiv war. Wir wünschen ihm natürlich alles erdenklich Gute und … Didi wird immer einen Fixplatz in allen Höchster Radballherzen haben ! Und wenn er seine Erfahrung auch an unseren Nachwuchs weitergeben würde, wäre das ein Gewinn für alle.“
Dietmar Schneider – seine sportlichen Erfolge:
Verein: ÖAMTC Radfahrer Club Mazda Hagspiel Höchst
Geburtsjahr: 12/1974
Start als Radball-Schüler: 1981
Vbg. Landesmeisterschaften: vielfacher Titelträger in allen Altersklassen
Öst. Meisterschaften: vielfacher Titelträger in allen Altersklassen
Ö-Cup 1. Liga: vielfacher Sieger und Platzierungen unter den Top-drei
Junioren-EM: 3. Rg. 1990
Europacup: 1. Rg. 2000, 2001, 2008, 2009, 2. Rg. 1998, 1999, 2006, weitere Top-Platzierungen
Weltcup: 3 x Gesamtsieger, vielfacher Weltcup-Einzelturniersieger
Weltmeisterschaften: 12 Teilnahmen – 1x Gold, 3 x Silber, 8 x Bronze
UCI Jahres Ranking: Sieger 2011 und 2012