Plätze fünf und sechs für Österreichs Downhiller beim Heimweltcup in Saalfelden-Leogang
Am Samstag stand der Mountainbike Weltcup in Saalfelden-Leogang ganz im Zeichen der Downhill-Athletinnen und -Athleten. Dabei konnte bei den Männern der Schladminger Andreas Kolb mit Platz fünf aufzeigen und sein bestes Weltcupergebnis einfahren. David Trummer, vor zwei Jahren Silber bei der WM im Salzburger Land errang, erreichte Rang 13. Bei den Frauen war Valentina Höll auf Podiumskurs, nach zwei Stürzen reichte es noch zum sechsten Rang für die Lokalmatadorin.
Bei deutlich trockneren Verhältnissen im Gegensatz zum Training, gelang Kolb mit dem fünften Rang ein Karriere-Highlight. Die bislang beste Weltcupplatzierung, einen elften Platz in der vergangenen Saison in Snowshoe (Vereinigte Staaten), konnte der 26-jährige Steirer damit deutlich übertreffen. Und dabei stand der Heimweltcup unter keinen allzu guten Vorzeichen. Denn vor vier Wochen zog er sich beim Training eine Fraktur an der Hand zu. Mit Tape abgeklebt ging es an den Start. Dort bemerkte sein Mechaniker am Rad des Österreichers einen kleinen Defekt, Öl auf der Bremse. Erst 30 Sekunden vor seinem Start war das Bike rennfertig.
„Ich war einfach froh, dass ich starten konnte. Normalerweise bin ich viel früher am Start. Vielleicht war ich dadurch aber auch lockerer. Ich bin sehr zufrieden“, schildert Kolb die Situation an der Startrampe. Ein weiteres Handicap durch eine vor vier Wochen erlittene Handverletzung rückte dabei in den Hintergrund.
David Trummer, der Vizeweltmeister von 2020, konnte mit den geänderten Streckenverhältnissen nicht ganz so gut umgehen, landete am Ende auf einem 13. Platz und holte erneut ein gutes Ergebnis auf der Speedster-Strecke. „Es sind einige Fehler in der Fahrt drinnen gewesen. Bei diesen Bedingungen war es heute der erste Run“, erklärte der 28-jährige Salzburger seine Eindrücke des Tages. Das tolle Ergebnis seines Landsmannes freute ihn aber besonders: „Für Andi freut es mich unglaublich. Jetzt hat er endlich gezeigt, was er draufhat.“ Am Ende fehlten Andreas Kolb lediglich 2,4 Sekunden auf den siegreichen Briten Matt Walker. Dieser bewältigte die anspruchsvolle Strecke in Leogang in knapp dreieinhalb Minuten.
Die große Heimfavoritin und Hoffnung auf einen Weltcupsieg, Valentina Höll aus Saalbach-Hinterglemm, hatte bei den Frauen weniger Glück. Nach einem Sturz im oberen Streckenteil musste sie in der schwierigen Waldpassage, die mehreren Fahrerinnen zum Verhängnis wurde, ein weiteres Mal in den Dreck greifen. Trotz dieser zwei Missgeschicke konnte sie am Ende noch den sechsten Rang belegen. Zufrieden war die 22-Jährige damit nicht. „Ich bin sehr enttäuscht. Ich weiß nicht genau, woran es liegt, dass es hier im Rennen nicht funktionieren will“, schilderte die Gewinnerin des Gesamtweltcups des vergangenen Jahres ihre Gefühlswelt. Nachdem sie 2020 schon den Weltmeistertitel und 2021 ihren ersten Weltcupsieg in Saalfelden-Leogang gewann die Schweizerin Camille Balanche zum dritten Mal im Salzburger Land und konnte damit ihre Gesamtführung im Weltcup ausbauen. Höll liegt dank ihrer guten Qualifikation dem zweiten Platz am Freitag auf Rang drei in der Weltcupwertung.
Impressionen (Fotos: EXPA/JFK/ÖRV):