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Frühwirth erstrahlt wieder einmal silbern nach dem Paralympics-Einzelzeitfahren

04. September 2024
Thomas Frühwirth gewinnt die Silbermedaille im Einzelzeitfahren in Paris (Foto: Drew Kaplan/Cycling Austria)
Veröffentlicht in Paracycling

Er ist und bleibt ein Medaillengarant im Österreichischen Radsport. Der Steirer Thomas Frühwirth sauste im Einzelzeitfahren der Paralympischen Spiele in Paris zu seiner insgesamt vierten Silbermedaille. 2,71 Sekunden fehlten dem 43-jährigen Steirer auf seinen Dauerrivalen Jetze Plat aus den Niederlanden, der wie in Tokio vor drei Jahren, sich vor ihm durchsetzen konnte.

„Es war eine brutal harte Woche, ich litt an Durchfall und konnte nicht schlafen, hatte Kopfschmerzen und wusste vor zwei Tagen nicht einmal, ob ein Start überhaupt möglich ist“, berichtete Frühwirth nach seinem Rennen und fügte an: „Ich wollte es dann irgendwie nur durchziehen, egal welche Platzierung ich mir erarbeite. Ich habe für die Spiele so viel trainiert.“

Nur um Sekunden an Gold vorbei

Am Mittwoch stand Frühwirth dann am Start und zeigte das Rennen seines Lebens. Nur knapp verpasste er sogar die Goldmedaille. „Im Nachhinein tun die zwei Sekunden schon etwas weh, aber egal“, schilderte er und nahm seine bereits vierte Olympische Medaille entgegen, nachdem er 2016 in Rio de Janeiro schon Silber im Zeitfahren errang, 2020 in Tokio wurde er jeweils Zweiter im Zeitfahren als auch im Straßenrennen. Dieses wartet nun schon am Donnerstag auf Frühwirth, wie auch seinen Teamkollegen Alexander Gritsch.

Der Tiroler Handbiker wurde Achter. „Ich wäre gerne weiter vorne gewesen, aber scheinbar war nicht mehr drinnen“, resümierte der Tarrenzer, der in Tokio zweimal neben Frühwirth am Podium stand, als zweifacher Bronzemedaillengewinner dort. Nun fehlten ihm 3:43 Minuten auf Sieger Plat. „In der ersten Runde habe ich mich noch sehr gut gefühlt, nach dem Bergaufstück in der zweiten Runde bin ich leider eingegangen. Mein Ziel ist es nicht, hier nur Achter zu werden. Ich hoffe es geht im Straßenrennen besser“, so Gritsch weiter.

Lässer mit nächsten Topergebnis, Steinbichler wird Sechster

26 Sekunden auf Bronze fehlten Franz-Josef Lässer im Rennen der C5-Rennradathleten. Gold holte sich dort der Niederländer Daniel Abraham, 1:24 Minuten schneller als Lässer. „Es war das Toprennen, das ich erwartet habe. Ich habe alles rausgeholt, auch Dank des Tischtennis-Physios, der mich meinen Nacken in den letzten Tagen wieder hergerichtet hat“, erzählte der 23-Jährige, der nach Rang vier in der Einerverfolgung auf der Bahn nun das nächste Topergebnis holte auf der Straße.

„Von den Zeitrückständen ist es eines meiner besten Zeitfahren bislang, zwei von den drei Athleten, die auf der Bahn noch vor mir waren, sind jetzt hinter mir. Das zeigt auch das unglaubliche Niveau, auf welchem wir uns bewegen aktuell“, berichtete Lässer, der bei der ersten Zwischenzeit noch fast zeitgleich mit dem späteren Olympiasieger Abraham lag.

In der Kategorie der Tricyclisten, die bei den Paralympics aus zwei Klassen besetzt wird, womit im Zeitfahren die Zeiten fakturiert werden, landete Wolfgang Steinbichler auf Rang sechs. Der Oberösterreicher war der drittbeste Athlet seiner T2-Klasse. „Es war ein extrem hartes Rennen auf einem geilen Kurs“, sagte der Athlet aus Weißenkirchen im Attergau und erzählte weiter: „Grundsätzlich ist es mir gelungen, den ganzen Wirbel um die Spiele halbwegs wegzustecken. Es war zwar nicht meine persönliche Bestleistung, aber aufgrund der Zusammenlegung der Klassen war es richtig schwer eine Medaille zu holen.“

„In meiner angestammten Klasse bin ich Dritter, was mich auch positiv für das Straßenrennen stimmt“

Wolfgang Steinbichler

Gold und Silber gingen an Athleten der T1-Klasse, der Belgier Tim Celen, im Weltcup einer der stärksten Kontrahenten von Steinbichler holte Bronze. Der Oberösterreicher lag 3:24 hinter dem neuen Olympiasieger Jianxin Chen aus China, gut eineinhalb Minuten fehlten ihm auf Celen. „In meiner angestammten Klasse bin ich Dritter, was mich auch positiv für das Straßenrennen stimmt“, blickte er voraus. Dieses findet für den 35-Jährigen am Samstag statt.

Bei den Handbikerinnen der Klassen H4 und H5, die ähnlich wie die Tricyclisten zusammengelegt wurden, landete Svetlana Moshkovich auf dem achten Rang, als zweitbeste ihrer H4-Klasse. „Dass wir gegen H5 keine Chance haben, war schon vor dem Rennen klar. Die zweitschnellste Zeit in H4 stimmt mich zuversichtlich für das Straßenrennen“, so die 41-Jährige, die in Innsbruck ihren Lebensmittelpunkt hat. In ihrer Klasse gingen alle drei Medaillen an Athletinnen der H5-Kategorie. Die Salzburgerin Cornelia Wibmer beendete das Zeitfahren auf Rang 13: „Mir ist es leider körperlich schlecht gegangen und im Rennen dann auch mental, als mich die hinter mir gestarteten überholten. Es kam mir vor, als würde ich mit angezogener Bremse fahren. Ich hoffe ich kann morgen neu starten im Straßenrennen“, so die 45-Jährige aus Thalgau.