Ein richtig harter Kampf für Rijkes im letzten Saisonrennen
Einen arbeitsintensiven letzten Renntag im Jahr 2020 hatte Sarah Rijkes (Ceratizit – WNT Pro Cycling) bei der Vuelta-Challenge. Im Rahmen der letzten dreiwöchigen Männer-Rundfahrt ist auch seit 2015 ein dreitägiges Etappenrennen für die Frauen eingebettet, dessen neuer Hauptsponsor Ceratizit auch der Teamsponsor der deutschen Mannschaft von Rijkes ist.
„Ja, deshalb ist es auch für uns ein extrem wichtiges Rennen“, schilderte die Niederösterreicherin, deren Teamkollegin, die Deutsche Lisa Brennauer am finalen Tag noch um den Gesamtsieg kämpfte. Wie bereits 2019 gelang es ihr, die Vuelta-Challenge zu gewinnen. „Das ist ein richtig schöner Abschluss und zählt fast doppelt, denn nach so einem verrückten Radsportjahr ist es perfekt, wenn man mit einem Sieg die Saison ausklingen lassen kann“, so Rijkes.
Denn ohne die Arbeit ihrer Teamkolleginnen hätte wohl die Deutsche kaum eine Chance auf die Wiederholung ihres Erfolges von 2019 gehabt, wie sie auch selbst erklärte: "Ohne sie hätte ich das nicht geschafft. Sie haben das Rennen immer kontrolliert und mich immer wieder gut positioniert.“
Die finale Etappe über 100 Kilometer führte über einen fast flachen Rundkurs in Madrid, allerdings gab es insgesamt acht Zwischensprints, bei dem Bonussekunden vergeben wurden. Nachdem Brennauer mit gerade einmal zehn Sekunden Vorsprung in den Schlusstag ging, musste sie auch bei jedem Sprint mithalten. „Vor allem war mit Lorena Wiebes eine starke Sprinterin knapp hinter ihr. So musste Lisa, aber auch wir als Team extrem aufpassen jede Runde. Aber Lisa hat das souverän gemacht und fleißig gepunktet“, schilderte Rijkes.
Das deutsche Team, bei der die Österreicherin immer um das Tempo sowie die Kontrolle im Feld bemüht war, löste die Aufgabe aber perfekt: „Solche Siege wünscht man sich immer. Sie sind das Ergebnis der Teamarbeit. Und am Ende betrug der Schnitt 44 km/h, das konnte sich auch sehen lassen.“
Für die Österreicherin endete eine lange Saison mit einem speziellen Erfolg. „Bis zum Start des Rennens waren wir uns echt unsicher. Erst vier Tage vor dem Rennen wurde der Kurs bekannt gegeben und es stand lange alles in der Schwebe. Aber wenn es dann losgeht ist das egal und vergessen“, erzählte die 29-Jährige, die 2018 sich zu Österreichs Straßenmeisterin in Wien kürte.
Mit Christina Schweinberger (Doltcini – van Eyck) war auch eine zweite rot-weiß-rote Athletin im Einsatz. Sie belegte Rang 20 im Schlusssprint der letzten Etappe. Für die Frauen ging nun auch das Straßenjahr 2020 zu Ende. „Jetzt freue ich mich schon auf Zuhause, das Rad werde ich mal zwei Wochen nicht ansehen“, blickte Rijkes auf die nächsten Wochen voraus, ehe dann die Vorbereitungen für 2021 beginnen.
Text: Peter Maurer
Fotos: Peter Maurer und Reinhard Eisenbauer