Debutsieg für Lukas Schlemmer bei der Windschlacht im Burgenland
Zweiter Bundesliga-Saisonsieg für das Welser Felbermayr-Simplon-Team: Der Steirer Lukas Schlemmer setzte sich in Horitschon nach 171 spannenden Kilometern im Sprint einer Sechsergruppe durch.
Zuvor hatte das oberösterreichische Team durch Riccardo Zoidl bereits den Saisonauftakt in Leonding gewinnen können. Für den 22jährigen Schlemmer, der an der Montanuni-Leoben Kunststofftechnik studiert, war es der erste Tagessieg in der ÖRV-Bundesliga.
Das Burgenland ist seinem Klischee als hartes, schwieriges Pflaster für Radrennfahrer wieder einmal voll gerecht geworden: Bei der 57. Auflage der Burgenland-Rundfahrt, des ältesten heimischen Eintagesrennens, herrschte saukalter Wind im Gebiet um Horitschon/Deutschkreutz nahe der ungarischen Grenze, hier sind Generationen von Rennfahrern nicht nur sprichwörtlich vom Winde verweht worden.
Auf der 28 km-Schleife, die sechs Mal zu bewältigen war, entwickelte sich ein abwechslungsreiches, schnelles und spannendes Rennen; etwa zur Halbzeit glückte es einer größeren Gruppe, dem Feld davon zu fahren. Unter der schlussendlich auf sechs Mann geschrumpften Spitze sollten dann die Podestplätze vergeben werden, wegen des herrschenden Windes kamen viele Fahrer mit großen Rückständen ins Ziel. Nur teilweise zufrieden konnte das mit gleich zwölf Mann angetretene Amplatz-BMC-Team aus Langenlois sein, das mit Matej Mugerli aber zumindest Platz zwei schaffte und mit dem slowenischen Routinier nun auch den neuen Spitzenreiter der ÖRV-Bundesliga stellt. Das Team Vorarlberg holte durch den Schweizer Gian Friesecke neuerlich einen Podestplatz und empfahl sich damit für das Heimrennen in Nenzing in einer Woche.
Die Rennfahrer von Tirol Cycling, die zum Teil direkt von der „Tour of the Alps“ aus Südtirol angereist waren, sind sichtbar betroffen nach Horitschon gekommen: der am Samstag beim Training tödlich verunglückte Michele Scarponi hatte während des Etappenrennens noch am Vortag seines Todessturzes mit seiner Astana-Equipe im selben Mannschaftsquartier gewohnt, die Innsbrucker Equipe lieferte trotzdem ein ambitioniertes Rennen ab. Zu den letztlich unbelohnten Protagonisten im Burgenland zählten auch die WSA-Fahrer Helmut Trettwer und Stefan Pöll, die mit zahlreichen Attacken für eine echte Belebung des Rennens sorgten.
Ergebnis 57. Burgenlandrundfahrt Horitschon ( 171km, Schnitt 42 km/h): 1. Lukas Schlemmer (Felbermayr Wels) 4:04:38, 2. Matej Mugerli, Slo, (Amplatz), 3. Gian Friesecke, Sz, (Team Vorarlberg), 4. Patrick Gamper (Tirol Cycling), 5. Hans-Jörg Leopold (WSA Greenlife), 6. Maximilian Kuen (Tirol Cycling), alle gl.Zt.
Bundesliga-Spitzenreiter nach zwei von zehn Rennen ist Matej Mugerli mit 340 Punkten vor Lukas Schlemmer (269) und Patrick Schelling (Team Vorarlberg) mit 259.
Führender Klub in der Mannschaftswertung der ÖRV-Radbundesliga ist Amplatz-BMC (55 Punkte) vor Felbermayr Wels (39) und Tirol Cycling (38).
Weitere Infos unter: www.radsportverband.at
Das nächste Rennen der Liga findet am Montag, 1.5. statt. (GP Vorarlberg, Nenzing).