Raiffeisen-Grand Prix Judendorf als letzter WM-Test
Eine Woche vor dem Auftakt zur Straßen-Rad-WM in Bergen (N) wird am Sonntag, 10.September, das neunte Rennen der ÖRV-Bundesliga zum letzten großen Test für unsere Rennfahrer: der 19. Raiffeisen-GP im Norden von Graz wird auf einem teilweise neuen, noch schwierigeren Rundkurs gefahren als bisher: die Schleife ist nun 20,5 km lang (ca. 3 km länger als bisher), ist neun Mal zu bewältigen und beinhaltet neben dem gefürchteten 2 km-Anstieg durch den Luttengraben nunmehr eine weitere Bergwertung beim Stift Rein.
Der heurige späte Termin wurde mit der sportlichen Leitung des ÖRV in Hinblick auf die WM abgestimmt und somit wird das halbe österreichische WM-Team nochmals einen schweren 185 km-Test absolvieren. Der Oberösterreicher Riccardo Zoidl trägt dabei die heimischen Hoffnungen: der Felbermayr-Profi hat in Judendorf schon zweimal gewonnen, 2013 und 2016 (damals im Trek-Trikot). Zoidl ist auch der einzige Fahrer des WM-Elite-Aufgebotes, der für ein heimisches Team fährt.
Das Trio für das U-23 WM-Rennen wird vollzählig in Judendorf am Start sein, nämlich die starken Tiroler Benjamin Brkic, Markus Freiberger und Patrick Gamper. Nebenbei bemerkt: auch das vier Mann starke Junioren-WM-Team fährt in Judendorf ein internationales Rennen über fünf Runden (102 km).
Zu den Mitfavoriten auf den Tagessieg zählt sicher auch Bundesliga-Spitzenreiter Matej Mugerli. Der 36jährige slowenische Routinier vom Amplatz-BMC-Team hat erst kürzlich das UCI-Rennen in Kranj (Slowenien) für sich entscheiden können und steht als Bundesliga-Gesamtsieger 2017 bereits fest. Vielleicht kommt aber der Tagessieger auch erstmals aus den USA: „Rally Cycling“ kommt mit mehreren (bei uns wenig bekannten) absoluten Spitzenfahrern, u.a. mit dem Gesamtsieger der Utah-Rundfahrt und dem regierenden kanadischen Straßenmeister. Nicht mehr in Judendorf mit dabei sein wird Florian Bissinger; der zweifache Bundesligasieger (2011 und 2014) fährt verletzungsbedingt heuer kein Rennen mehr und wird auch seiner Grazer Sportgruppe WSA-Greenlife den Rücken kehren.
19. Raiffeisen-Grand Prix Judendorf, Sonntag, 10.Sept: Start 10:30 Uhr, Zieleinlauf ca. 14:45 Uhr.
Bereits am Samstag, 9.9. findet ab 14 Uhr der Jedermann-Kirchbergsprint statt, ein 800 m-Bergzeitfahren von Judendorf hinauf zur Straßengler Wallfahrtskirche, an dem traditionell auch immer einige Spitzenfahrer teilnehmen. (u.a. Vorjahrssieger Stephan Rabitsch)
Einziges UCI 1.2-Rennen der Bundesliga
Nach einem Jahr Pause führt der Raiffeisen-Grand Prix wieder den internationalen UCI-Status, d.h. es werden Punkte für die Weltrangliste der Radprofis vergeben. Das Rennen in der Steiermark ist heuer damit das einzige der zehn Bundesliga-Rennen, das diesen Status aufweisen kann, der mit hohen Auflagen (und einigen Mehrkosten) verknüpft ist. Deutlich höher geworden sind jedenfalls auch die Anforderungen an die Rennfahrer, sie haben in Judendorf auf den neun Runden nun 3080 Höhenmeter zu bewältigen, um rund 800 Meter mehr als im Vorjahr! Dafür werden die Anstrengungen der Kletterer belohnt, es gibt einen Extra-Bergpreis, der mit 1.000 Euro dotiert ist.
Internationale Besetzung mehr als beachtlich!
Neben den zehn heimischen Bundesligateams werden noch drei italienische und gleich fünf (!) slowenische Sportgruppen am Start sein. Dazu jeweils ein Team aus den USA und der Slowakei. Damit werden 20 Mannschaften mit 160 (!) Rennfahrern eine stolze Kulisse für dieses vorletzte Saisonrennen bilden!
Stand in der ÖRV-Radbundesliga nach acht von neun Einzelrennen: 1. Matej Mugerli (Amplatz-BMC) 1016 Punkte, 2. Helmut Trettwer (WSA Greenlife) 745, 3. Riccardo Zoidl (Felbermayr Simplon) 710, 4. Maximilian Kuen (Tirol Cycling), 668, 5. Hans-Jörg Leopold (WSA) 591, 6. (und bester U 23-Fahrer) Lukas Schlemmer (Felbermayr) 577.
Mannschaftswertung: 1. Amplatz-BMC 140 Punkte, 2. Tirol Cycling 109, 3. Felbermayr Wels 97, 4. Team Vorarlberg 93.
Sowohl der Slowene Matej Mugerli (Elite) wie auch der Steirer Lukas Schlemmer (U-23) können in der Bundesliga-Einzelwertung nicht mehr von ihren ersten Plätzen verdrängt werden.
Letztes Rennen der ÖRV-Bundesliga ist das Finale „King of the Lake“, ein Mannschaftszeitfahren rund um den Attersee am Samstag, 30.September.