Slowene Primozic fängt auf den letzten Metern Vorjahressieger Boros beim GP Vorarlberg noch ab
Der aktuelle Führende und Titelverteidiger der Road Cycling League Austria, der Slowene Jaka Primozic (Hrinkow Advarics) kann den Grand Prix Vorarlberg in Nenzing, den dritten Stopp der heimischen Radbundesliga, für sich entscheiden. Im Sprint einer neunköpfigen Gruppe spurtete er auf den letzten Meter noch am Tschechen Michael Boros (Elkov – Kasper) vorbei, der vor einem Jahr das schwere Eintagesrennen im Ländle für sich entscheiden konnte. Dritter wurde der Steirer Martin Messner (WSA KTM Graz).
Dahinter landete der international sehr erfahrene Kristian Sbaragli (Corratec – Vini Fantini) auf Rang vier vor dem Tiroler Marco Schrettl (Tirol KTM Cycling). Riccardo Zoidl und Hermann Pernsteiner (beide Felt – Felbermayr) belegten die Ränge acht und neun. "Es lief alles perfekt. Wir hatten die Taktik im Teammeeting genau so abgesprochen, aber die Hitze hat mir sehr zu schaffen gemacht", erklärte der Sieger, der im Vorjahr die Gesamtwertung der Road Cycling League für sich entscheiden konnte. Vor allem die warmen Temperaturen in Vorarlberg, machten ihm sehr zu schaffen.
"Ich war mir zur Rennmitte gar nicht sicher, ob ich da heute so mithalten kann, aber am Ende ist es gut ausgegangen. Die Schlussrunden hier sind richtig fordernd", so Primozic weiter. Acht lange Runden und drei kurze Runden bildeten den 163 Kilometer langen Parcours rund um Nenzing und vor allem die bergige kleine Runde hatte in sich. In den drei Schleifen reduzierte sich das Feld auf gut zehn Mann, die dann um den Gesamtsieg sprinteten.
Mit Messner schaffte es auch ein rot-weiß-roter Athlet auf das Podium. "Ich bin sehr zufrieden, weil die ersten Rennen nicht nach meinen Erwartungen gelaufen sind. Umso motivierter war ich mit meinem Team heute und es hat geklappt mit dem, was wir uns vorgenommen hatten", schilderte der Steirer.
In der Gesamtwertung konnte Primozic mit seinem zweiten Sieg im dritten Rennen seine Führung weiter ausbauen. Auf Platz zwei liegt mit Sebastian Putz (Tirol KTM Cycling) der beste U23-Fahrer, ihm folgt sein Teamkollege Schrettl auf Platz drei.
Ein spannendes Ausscheidungsrennen im Ländle
Von Beginn an war das Rennen geprägt durch viele Attacken, aber so richtig erfolgreich war erst der Ausreißversuch von Putz und Tomas Obdrzalek (Elkov – Kasper), die sich schon in der ersten Runde leicht absetzen konnten, was vor allem überraschend kam, da der Niederösterreicher als Zweiter der Gesamtwertung in das Rennen ging. Noch drei weitere Fahrer konnten aufschließen und hatten maximal einen Vorsprung von zwei Minuten auf das Feld.
Eingangs der sechsten von acht Runden wurden die Ausreißer aber gestellt und es begann ein brutales Ausscheidungsrennen bei den warmen Temperaturen rund um Nenzing. In der letzten großen Schleife löste sich dann noch einmal eine sechsköpfige Gruppe rund um Pernsteiner. Zehn Kilometer vor dem Ziel schlossen aber noch einige der Favoriten zu ihnen auf. Vor der finalen Runde enteilte der Italiener Lorenzo Quartucci, doch dieser wurde am letzten Anstieg wieder gestellt.
Zehn Mann stürzten sich dann gemeinsam in die Abfahrt und gingen auf die Zielgeraden, wo es lange so aussah, als würde der Tscheche Boros seinen Vorjahressieg wiederholen können. Doch auf den letzten Metern sprintete Primozic an ihm vorbei und holte sich nicht nur den Tageserfolg, sondern baute seinen Vorsprung in der Ligagesamtwertung weiter aus.