Wiesbauer Radsport-Gourmet - GP Sportland NÖ - Pöggstall
Der GP Niederösterreich ist traditionell ein guter Boden für unsere Rad-Legionäre, auch heuer war es nach dem Erfolg des Ungars Peter Kusztor nicht anders.
Nur ein einziger Österreicher hat bisher für Heimsiege beim „Sportland Grand Prix“ gesorgt: der Steirer Stephan Rabitsch durfte sich 2013 und 2015 als Sieger feiern lassen. Ein weiteres Kuriosum: im Endklassement dieses superschweren Rennens von Pöggstall sind Fahrer aus fünf Nationen unter den sechs Erstplatzierten vertreten, ein Novum in der Wiesbauer-Bundesliga!
Pöggstall durfte im Rahmen des „GP Sportland NÖ“ zum ersten Mal überhaupt die heimische Radelite begrüßen. Schon in wenigen Wochen werden die Radprofis aber erneut durch das „Meran des Waldviertels“ rollen: Die dritte Etappe der Österreich-Rundfahrt mit Zielankunft am Sonntagberg führt knapp vor dem Ziel ebenfalls durch Pöggstall.
Wie immer hatte NÖ-Landespräsident Peter Nausch „sein“ Rennen langfristig und mit Liebe zum Detail vorbereitet. Das Attribut „GP Sportland NÖ“ war eine echte Empfehlung, LRV-Präsident Peter Nausch hatte mit seinem Team die (umfangreichen) behördlichen Vorgaben perfekt und mit viel Liebe fürs Detail umsetzen können. Ein autofreier Kurs – immerhin war Muttertag – war Lohn der Arbeit. Sogar ein durchgehendes Einbahnsystem war auf dem Rundkurs in Kraft. Sieben stationäre Polizisten, 7 Mann auf Polizeimotorrädern, 30 Feuerwehrleute sorgten für Rundum-Sicherheit. Und Präsident Peter Nausch hatte alle(!) 132 Anrainer an der Strecke persönlich besucht und sie über das Rennen informiert!
In Pöggstall wird 2017 die niederösterreichische Landesausstellung unter dem Motto: „Alles was Recht ist“ stattfinden. Themenschwerpunkt ist die Geschichte der Rechtsprechung, präsentiert im Schloss Pöggstall.
Wohl nicht ganz zufällig hatte sich der Niederösterreicher Hermann Pernsteiner in die Startliste eintragen lassen. Immerhin ist der Kirchschlager aktuell österreichischer Vizemeister am Berg, und bei einem Rennen, das sosehr auf die Kletterer zugeschnitten schien, hatte er sich sogar mehr erhofft als den schlussendlich neunten Endrang. Normalerweise ist Pernsteiner ein international erfolgreicher MTB-Marathonfahrer.
Groß waren Jubel und Freunde nach dem Doppelsieg im Lager des Langenloiser Teams. „Das Heimrennen zu gewinnen, ist immer eine tolle Geschichte“, freute sich Teamchef Erich Amplatz. Tagessieger Peter Kusztor fährt seit genau drei Jahren für Amplatz-BMC, der 32jährige baumlange Ungar aus Budapest, der ausgezeichnet Deutsch spricht, war zuvor vier Saisonen in der Schweiz unter Vertrag und hat WM- und Olympia-Straßenrennen für sein Heimatland bestritten.
Mitverantwortlich für attraktive TV-Bilder vom Rennen in Pöggstall war auch wieder Fritz Berein. Der frühere Straßen-und Bahnfahrer stellt ja seit dem Ende seiner Laufbahn als passionierter Motorradfahrer seine Erfahrung dem Radsport weiter zur Verfügung. Auf einer 160 PS (!) starken Ducati-Monster war er mit TV-Produzent und Kameramann Karl-Heinz-Butter unterwegs. „Ich weiß halt, wie sich ein Rennfahrer verhält, wann ich wo sein kann und darf“ , sagt der 45jährige Berein, der stolz darauf ist, die Österreichrundfahrt acht Mal als Rennfahrer und bisher neun Mal als Motorradpilot erlebt - und erlitten – zu haben.