Wiesbauer Radsport Gourmet - GP Sportland NÖ Ziersdorf/Schmidatal
Die Schwierigkeit des nicht erprobten, erstmals befahrenen 12 km-Rundkurses mit Start und Ziel in Ziersdorf wurde bei dem herrschenden starken Wind in die Kategorie „attraktiv und sauschwer“ eingestuft – so die einhellige Meinung der Rennfahrer.
Von hundert gestarteten Fahrern sahen nur 44 das Ziel – teilweise mit großem Rückstand. Der ÖRV will in den nächsten Jahren nun eventuell auch die Straßen-Staatsmeisterschaft in Ziersdorf austragen. Heuer wurde einmal „nur“ die Landesmeisterschaft von NÖ durchgeführt, der baumlange Maximilian Kuen vom Langenloiser Amplatz-BMC Team durfte sich die blau-gelbe Medaille umhängen lassen.
Vorbildlich war auch das Rundherum beim Rennen. Das Attribut „GP Sportland NÖ“ war eine echte Empfehlung, LRV-Präsident Peter Nausch hatte mit seinem Team die (umfangreichen) behördlichen Vorgaben perfekt und mit viel Liebe fürs Detail umsetzen können. Ein autofreier Kurs – immerhin war Muttertag – empfiehlt sich, wie oben angeführt, künftig durchaus für höhere Aufgaben. Auch der Ziersdorfer Bürgermeister Johann Gartner, der die gesamte Veranstaltung sehr interessiert verfolgte, hat für ein weiteres großes Radrennen sehr gerne seine Unterstützung versprochen.
Mitverantwortlich für attraktive TV-Bilder vom Rennen war auch wieder Fritz Berein. Der frühere Straßen-und Bahnfahrer stellt ja seit dem Ende seiner Laufbahn als passionierter Motorradfahrer seine Erfahrung dem Radsport weiter zur Verfügung. Auf seiner privaten 1300er Yamaha war er in Ziersdorf mit TV-Produzent und Kameramann Karl-Heinz-Butter unterwegs. „Ich weiß halt, wie sich ein Fahrer verhält, wann ich wo sein kann und darf“ , sagt der 44jährige Berein, der stolz darauf ist, die Österreichrundfahrt jeweils acht Mal als Rennfahrer wie auch Motorradpilot erlebt - und erlitten – zu haben.
High-Tech am Zielstrich: weil das Objektiv des elektronischen Zielfilm-Gerätes von Markus Lindinger wegen Feuchtigkeit blind geworden war, konnte kurzerhand Bundesliga-Fotograf Werner Kapfenberger aushelfen: in seinem umfangreichen Fundus fand sich jene Weitwinkel-Optik, die dann bei der Auswertung des Zieleinlaufes für scharfe Bilder sorgte.
Tobias Derler hat heimlich, still und leise seine Karriere als Radrennfahrer beendet. Der junge Oststeirer war im Herbst 2013 Opfer eines schweren Rennunfalles in Laßnitzhöhe gewesen. Zuletzt beim Team Cycling Tirol unter Vertrag, hat er bei längeren Ausfahrten immer noch solche Schmerzen in der verletzten rechten Hand, dass er den Lenker nicht richtig halten kann. Radeln in der Stadt ja, aber kein Rennsport mehr, der 21jährige Weizer wird nun sein Jus-Studium an der Uni Graz fortsetzen. Dem Sport will Tobias freilich treu bleiben: „ich habe am Laufen Spaß gefunden, und noch so viel Grundkondition, dass ich vielleicht bald einen Halbmarathon riskiere“. Die Radsportgemeinde wünscht Tobias Derler alles Gute für seine Zukunft!