Schönberger auf Rang 40 bestplatzierter Fahrer von Österreichs WM-Trio im Straßenrennen der Männer
Zum dritten Mal in Folge wurde Sebastian Schönberger bester Österreicher im Straßenrennen der Männerelite bei den Weltmeisterschaften im australischen Wollongong. Der 28-Jährige belegte Platz 40 im 266 Kilometer langen Rennen rund um die Küstenstadt. Der Sieg und damit das Regenbogentrikot sicherte sich der junge Belgier Remco Evenepoel.
„Es war ein superhartes Rennen, dass gleich am ersten Anstieg von den Franzosen eröffnet wurde. Ich habe mich gut gefühlt, aber leider den Sprung in die Spitzengruppe verpasst", erklärte Schönberger, der sich in eine prominent besetzte Ausreißergruppe mischen wollte, die sich an der ersten größeren Steigung des Rennens, den Mount Keira nach gut 30 gefahrenen Kilometern bildete.
In dieser Gruppe fanden sich neben dem zweifachen Toursieger Tadej Pogacar auch der Belgier Wout Van Aert, absoluter Topfavorit auf die Goldmedaille wieder. Doch am finalen Rundkurs lief wieder alles zusammen, ehe die nächste größere Gruppe mit dem späteren Sieger Evenepoel ging. „Wir haben viel probiert, der Plan war es eine gute Gruppe zu erwischen, die erst spät von den Favoriten dann eingeholt wird und so ein gutes Ergebnis zu holen", erklärte Tobias Bayer, der mit sechs Minuten Rückstand als zweitbester Österreicher auf Rang 62 landete.
„Ich bin einige Male mitgesprungen, aber immer genau zur falschen Zeit. Es war echt ein verrücktes Rennen, da waren teilweise viele im Feld recht planlos, hatten den Überblick verloren, wer überhaupt vorne noch fährt", so Bayer, der ansprach, dass bei Weltmeisterschaften ja im Gegensatz zu den Rennen der World Tour, der Funk verboten ist und somit die Fahrer keinen direkten Kontakt zum Betreuerauto haben.
Der 22-Jährige, nur wenige Monate älter als der neue Weltmeister, erwischte nicht seinen besten Tag, das rot-weiß-rote Trio zählte aber in dem stark besetzten Feld sowieso zu den Außenseitern. „Am Rundkurs war es einfach beinhart und wer da noch vorne rausfahren konnte, zählte sowieso zu den absoluten Favoriten", fügte er an.
„Schon am ersten Berg dachte ich, wenn die so weiterfahren, können wir gleich oben absteigen", erzählte Felix Gall. Der Osttiroler, eigentlich ein Kletterspezialist, hatte dem hohen Tempo im WM-Rennen nichts entgegenzusetzen. „Ich war froh am Ende, dass ich das Rennen gefinisht habe. 270 Kilometer waren es mit der Anfahrt, das bislang längste Eintagesrennen meiner Karriere", schnaufte er, landete schlussendlich auf Rang 97.
Schönberger kam hingegen in der zweiten größeren Gruppe an, drei Minuten hinter dem Weltmeister, aber nur 40 Sekunden hinter der Silbermedaille, die sich der Franzose Christophe Laporte im Sprint sicherte. „Schade, dass wir nicht mehr an diese Gruppe rangekommen sind. Am Ende ist fast noch einmal alles zusammengerollt und dann wären die Top 20 wohl sogar möglich gewesen", meinte Schönberger abschließend und lobte das begeisterte Publikum, dass sich an dem traumhaften Frühlingstag entlang der Straßen des WM-Kurses einfand: „Es war echt ein sehr stimmungsvolles Rennen."