Olympia im Fokus von Österreichs Bahnteam bei den Europameisterschaften in Apeldoorn
Noch vier Qualifikationsrennen gibt es in diesem Jahr im Bahnradsport. Das erste davon sind die Europameisterschaften im Apeldoorn, weshalb die beiden Ausdauerdisziplinen Madison und Omnium besonders im Blick des jungen rot-weiß-roten Teams, welches von Nationalteamtrainer Andreas Graf zu den Spielen im August in Paris herangeführt wird.
„Unser Ziel ist es primär, unsere direkten Gegner zu schlagen. Wir sollten in Apeldoorn vor den Ländern sein, die entweder im Ranking knapp vor uns oder hinter uns sind", erklärte Maximilian Schmidbauer. Der Wiener wurde im vergangenen Jahr gemeinsam mit Raphael Kokas U23-Europameister in dieser Disziplin. In Apeldoorn wird er das Zweiermannschaftsfahren gemeinsam mit Felix Ritzinger bestreiten. Bei den Weltmeisterschaften gab es für das Duo den elften Platz.
„Die Top Ten sind schon ein gutes Ziel", meinte Schmidbauer zu einem Ergebniswunsch. Vorrang hat aber der direkte Vergleich mit der Tschechischen Republik, der Schweiz oder Polen bei den Europameisterschaften. Denn die 15 Startplätze für die Olympischen Spiele im Madison gehen an die besten zehn Teams der Mannschaftsverfolgung, fünf weitere werden über das Madison-Ranking vergeben. Aktuell liegen die Österreicher auf Rang sechs, müssten als noch einen Rang gut machen.
Diese Ausgangsposition verdanken sie auch dem britischen Vierer, der zwar zu den absolut besten der Welt gehört, allerdings die Qualifikation bislang verpatzte und nur auf dem elften Rang liegt in der Mannschaftsverfolgung. Lösen die Briten China ab, die auf Rang zehn liegen, so würde das österreichische Madison-Duo unter die fünf Qualifikationsplätze aufrücken.
Im Omnium hingegen hat Österreich einen Platz so gut wie sicher. Denn für das Olympische Omnium werden sieben weitere Plätze vergeben. Aber auch hier heißt es dann in Apeldoorn für Kokas keine Punkte liegen zu lassen. Im Mehrkampf warten auf den 19-Jährigen vier Rennen, angefangen vom Scratch über das Temporennen, das Ausscheidungsrennen und einem abschließenden Punkterennen.
„Ich freue mich schon sehr, auch weil das Rennen ganz wichtig für eine Olympiaqualifikation ist. Bei einer Großveranstaltung bin ich es noch nie gefahren. Die vier Rennen innerhalb von einem Nachmittag sind nicht nur physisch, sondern auch psychisch eine Herausforderung. Aber ich weiß, dass ich dieser gewachsen bin", gab sich der jüngste Fahrer im Team recht selbstbewusst.
Neben den Olympiadisziplinen wird Tim Wafler im Ausscheidungsrennen und im Scratch im Einsatz sein. In der letzten der beiden Disziplinen wurde er vor einem halben Jahr Silbermedaillengewinner in der U23-Klasse.
Das Punkterennen wird dann noch Felix Ritzinger bestreiten. Auch nach dem Rücktritt von Verena Eberhardt ist Österreich bei den Frauenbewerben vertreten. Die junge Tirolerin Leila Gschwentner zeigte bei den U23-Europameisterschaften in Anadia ihre Qualitäten, als sie in der Einzelverfolgung die Bronzemedaille gewann. Neben dem Zeitfahren wird sie das Punktefahren und das Scratch bestreiten, um Erfahrungen im Hinblick auf eine angestrebte Olympiaqualifikation für 2028 zu sammeln.
„Ich mag die Einzelverfolgung sehr gerne, weil es schon genial ist, wie man dort sein eigenes Limit austesten kann und alles selbst bestimmt, weil man ja allein gegen die Uhr fährt", erklärte die junge Tirolerin und fügte an: „Ich hoffe natürlich, dass ich am Tag der Verfolgung wieder so einen guten Tag wie letztes Jahr in Anadia erwische."
Programm der Österreicher:
MI: Ausscheidungsrennen (M) / Wafler
DO: Madison (M) / Ritzinger Schmidbauer, Scratch / Gschwentner
FR: Scratch (M) / Wafler
SA: Omnium (M) / Kokas, Punktefahren / Gschwentner
SO: Einzelverfolgung (W) / Gschwentner, Punktefahren (M) / Ritzinger