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Der ÖRV trauert: Manfred Putz 1969-2015

22. Juni 2015
Veröffentlicht in Paracycling

Am 19. Juni 2015 ist Manfred auf einer Trainingsfahrt mit seinem Handbike bei einem Eisenbahnunfall in der Oststeiermark seinen Verletzungen erlegen.


Manfred Putz war ein Aushängeschild des steirischen und österreichischen Handbike-Sports: zwischen 2003 und 2011 15facher österreichischer Staats-meister, 9facher Einzelsieger von EHC-Rennen, Welt- und Europameister im Einzelzeitfahren (2007 bzw. 2006) und er hat 2008 bei den Paralympics in Peking einen 4. und einen 5. Platz im Straßenrennen bzw. Einzelzeitfahren errungen.
In den letzten Jahren konzentrierte sich der „Handbiker mit Leib und Seele“ darauf etwas zu schaffen, was im Behindertensport nur sehr wenige geschafft haben oder überhaupt noch niemand gewagt hat. Er wollte den Menschen immer zeigen, dass man aus jeder Lebenslage heraus alles schaffen kann, wenn man sich Ziele setzt und diese auch verfolgt.
In Australien, Nord- und Südamerika, Europa und Asien hat er besondere Herausforderungen gesucht: Zusammen mit Thomas Frühwirth das „Race around Slovenia“, das „Race around Austria“ und das „Race across Amerika“ erfolgreich bestritten. 2013 hatte er ein besonderes Projekt in Angriff genommen: „FÜNF TOUREN“ mit reiner Muskelkraft nonstop, jeweils über 1.000 km nur mit seinem Begleitteam in der Ebene Deutschlands, entlang dem Alpenhauptkamm, durch die Atacama-Wüste in Chile und über das Tibet-Hochplateau mit dem Handbike sowie über das „Ewige Eis“ zum Südpol mit dem Langlaufschlitten, sollten es werden. Die ersten drei Herausforderungen hat er in den Jahren 2013 bis 2015 schon bestanden. Die beiden letzten standen für 2016 und 2017 in seinem Kalender – ich bin überzeugt, er hätte auch diese beiden Ziele geschafft.
Der steirische Behindertensport hat mit Manfred Putz einen großen Sportler verloren. Alle, die mit ihm ein Stück des Weges gehen konnten, wird er mit seinem ruhigen und zielstrebigen Auftreten stets in Erinnerung bleiben. Wir werden sein Bild in unseren Herzen und Gedanken weitertragen und ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Nach seinem Verkehrsunfall 1996 und der damit erlittenen Querschnitt-lähmung war neben dem Handbikesport seine Tochter ein wichtiger Punkt in seinem Leben. Der gesamten Familie gilt nun unser ganzes Mitgefühl und unsere Anteilnahme.
Lieber Manfred, wir danken Dir für das, was du für uns geleistet hast. So sage ich Dir im Namen aller ein letztes "Servus".
Herbert Rohrer, Präsident des StBSV