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Handbiker Frühwirth holt im Straßenrennen nächste Medaille in Paris

05. September 2024
Thomas Frühwirth gewinnt nach Silber im Zeitfahren auch Silber im Straßenrennen von Paris (Foto: Drew Kaplan/Cycling Austria)
Veröffentlicht in Paracycling

Wie schon vor drei Jahren in Tokio verlässt der Steirer Thomas Frühwirth die Paralympischen Spiele mit Übergepäck. Nach seinem zweiten Platz im Zeitfahren am Mittwoch gibt es erneut Silber im Straßenrennen der Klasse H4, geschlagen wieder nur vom Niederländer Jetze Platz, der auch in Tokio schon zweimal die Nase vorne hatte. Der Tiroler Alexander Gritsch landete auf Rang sechs, bei den Frauen, wo die Klassen von H1 bis H4 ein kombiniertes Rennen fuhren, landete Svetlana Moshkovich auf dem siebten Rang, die Salzburgerin Cornelia Wibmer wurde Elfte.

„Es ist traumhaft", jubelte Frühwirth im Ziel. Für den 43-Jährigen aus Edelsbach bei Feldbach war es die fünfte Medaille bei Olympischen Spielen, die fünfte in der gleichen Farbe. Nach einer unidealen Vorbereitung mit einer Infektion, fand er bei den Wettkämpfen eine tolle Tagesform und landete zweimal auf Rang zwei. „Ich habe zum richtigen Zeitpunkt abgeliefert, viel besser geht es nicht", freute sich der Steirer.

In dem fast 60 Kilometer langen Rennen ergriff er früh die Initiative, schüttelte Gegner um Gegner ab bis er mit dem Niederländer Plat gemeinsam in Führung lag. „Ich habe attackiert, in der zweiten Runde waren wir nur mehr zu dritt, dann konnte ich auch noch den Schweizer abschütteln", erinnerte er sich. Bei regnerischen Bedingungen in Paris war die Fahrt aber alles andere als einfach für die Para-Athletinnen und -Athleten.

„Ich habe keine Scheibenbremsen, verlor deshalb in den Abfahrten immer, wusste aber auch, dass ich vorsichtig sein muss um das Rennen dort nicht wegzuschmeißen", schilderte Frühwirth. So erwischte es mitunter den Franzosen Joseph Fritsch und den Belgier Jonas van de Steene, die in Stürze involviert waren und sich dort ihre Räder zerstörten. Die beiden zählten vor dem Rennen zum Kreis der Medaillenanwärter.

Zu diesen zählte sich auch der Tiroler Gritsch, bei den Spielen in Tokio zweifacher Bronzemedaillengewinner. „Ich habe vom Podium geträumt, die Top fünf wären mein Ziel gewesen. Am Ende wurde es ein sechster Rang, das ist okay, aber viel mehr auch nicht", zog er ein kurzes Resümee. Schon früh sorgten die besten Athleten rund um Frühwirth am ersten Anstieg eine Selektion im Starterfeld, der auch Gritsch nicht folgen konnte. „In der ersten Steigung sind die Medaillengewinner davongerauscht und mir blieb nicht mehr als ein 50 Kilometer langes Einzelzeitfahren", nahm er es mit Schwarzem Humor.

Platz sieben für Moshkovich bei den Handbikerinnen

Im Rennen der Handbikerinnen, wo die Klassen H1, H2, H3 und H4 geeint wurden, belegte Moshkovich den siebten Rang. Nachdem sich die spätere Olympiasiegerin Lauren Parker früh vom Feld absetzte, kämpfte die 41-jährige Innsbruckerin lange um die Medaillen mit, musste sich erst am letzten Anstieg geschlagen geben. „Es war spannend bis zum Schluss. Ich habe nie aufgegeben, weitergekurbelt bis ins Ziel, aber am Ende waren die anderen stärker", bilanzierte sie nach dem Rennen.

Auch schon das Rennen der Frauen war von Regen geprägt. „Es war irrsinnig kalt am Start, aber im Laufe des Rennens wurde es immer besser von den Bedingungen", erzählte Wibmer, der nur knapp die Top Ten verpasste. „Ich habe mich viel besser gefühlt als im Zeitfahren. Es sind nicht meine Spiele gewesen, aber halt auch meine ersten. Vielleicht habe ich mit dem Druck nicht so umgehen können, aber körperlich ist auch nicht mehr gegangen", so die Salzburgerin, die im Rennen auch eine Schrecksekunde zu verarbeiten hatte, als sie sich im Rad einer Kontrahentin verfing. Beide mussten anhalten und wurden von einer der vielen freiwilligen Helferinnen aus ihrer misslichen Lage befreit.