Skip to main content

Belgier Tom Devriendt sprintet in Wiener Neustadt zum Sieg

08. Juli 2019
Veröffentlicht in Straße

Die österreichischen Profis dominierten heute über lange Zeit die 2. Etappe der 71. Österreich Rundfahrt von Zwettl nach Wiener Neustadt. Doch kurz vor dem Ziel wurde Sebastian Schönberger, der Letzte eines anfänglichen Spitzenquartetts, gestellt.

Den Massensprint vor der Theresianischen Militärakademie gewann der Belgier Tom Devriendt, Daniel Auer wurde wie gestern bester Österreicher und sprintete auf Rang sechs. In der Gesamtwertung schob sich Matthias Krizek nach seiner Flucht auf den vierten Platz vor und Vorarlberg-Profi Jannik Steimle holte sich das „Flyeralarm“-Führungstrikot zurück!

Die Ruhe vor dem Sturm, denn ab morgen geht es bei der 71. Österreich Rundfahrt so richtig in die Berge. So lautete für heute das Motto der 176,9 Kilometer langen Etappe von Zwettl nach Wiener Neustadt, wo heuer die NÖ Landesausstellung stattfindet. Die Profis durchfuhren heute die schönsten Gegenden des Sportlandes Niederösterreich, vom Waldviertel bis zum Weltkulturerbe Wachau bis zum südlichen Niederösterreich.

ÖRV-Profis setzen sich ab Gleich nach dem Start im Waldviertel setzten die österreichischen Profis die ersten Akzente. Unmittelbar nach Zwettl formierte sich ein Führungsquartett mit den Österreichern Sebastian Schönberger (Neri Selle Italia - KTM), Andreas Graf (Hrinkow Advarics Cycleang), Matthias Krizek (Felbermayr Simplon Wels) und dem deutschen Tirol-Legionär Felix Engelhardt. Bis zur Überquerung der Donaubrücke bei Stein an der Donau bauten sie ihren Vorsprung auf rund 2:30 Minuten aus. Im Hauptfeld wurde bis dahin ein eher gemächliches Tempo angeschlagen. Verfolgungsrennen angebrochen Nach der zweiten „Wiesbauer“-Bergwertung in Stollberg nach rund 120 Kilometern mussten Bahn-Crack Andreas Graf und Felix Engelhardt dem hohen Tempo in der Spitze Tribut zollen. Sie konnten Schönberger und Krizek nicht mehr folgen. Der Vorsprung des Duos auf das Hauptfeld wuchs unterdessen auf über drei Minuten an. Vor der letzten „Wiesbauer“-Bergwertung Dreistetten drückte das WorldTeam CCC um Riccardo Zoidl aufs Tempo und Krizek konnte Schönberger, der heute alle drei „Wiesbauer“-Bergwertungen gewann, nicht mehr folgen. Der Vorsprung des ambitioniert fahrenden Oberösterreichers schmolz rasch auf unter eine Minute. Nach Weikersdorf, ca. zwölf Kilometer vor Wiener Neustadt, war es um Schönberger geschehen. Er hatte keine Chance mehr gegen das hohe Tempo im Feld. Somit begann das Rennen von Neuem.

Tolle Zuschauerkulisse in Wiener Neustadt Bis Wiener Neustadt konnte sich kein Fahrer mehr absetzen und so kam es bei starkem Seitenwind vor tausenden Zuschauern zu einem Massensprint. Der Belgier Tom Devriendt (Wanty - Gobert Cycling Team) siegte knapp vor Prologsieger Jannik Steimle vom Team Vorarlberg Santic. Als bester Österreicher landete Daniel Auer an der sechsten Stelle. Der Steirer war damit aber alles andere als zufrieden: „Für mich zählt nur der Sieg. Ich war auf Janniks Hinterrad, aber links befanden sich leider einige Fahrer von CCC, da kam ich nicht vorbei.“ Steimle übernahm dank der Bonussekunden wieder das „Flyeralarm“-Führungstrikot. Das „Gebrüder Weiss“-Trikot des besten Österreichers schnappte sich heute Matthias Krizek, der vor der ersten Bergetappe fünf Sekunden hinter Steimle auf Rang vier liegt.

Einen eher ruhigen Tag erlebten die Favoriten für den Gesamtsieg, wie Riccardo Zoidl meinte: „Das war heute eine der entspannendsten Etappen für uns. Ich muss dem Team danken, die 40 Kilometer vor dem Ziel begannen, die Nachführarbeit zu organisieren. Da war Schönberger nämlich schon fast vier Minuten weg und bei einem Spitzenfahrer wie ihm holt man den Rückstand nicht mehr so leicht ein. Ab morgen geht die Tour für uns alle in die heiße Phase.“

Sebastian Schönberger wurde für seine Mühen leider nicht belohnt, er schob sich in der „Wiesbauer“-Bergwertung hinter Scott Davies aber an die zweite Stelle: „Ich wollte heute gar nicht in die Spitzengruppe, aber so lautete eben die Teamtaktik. Natürlich sind meine Beine jetzt etwas leer, aber ich hoffe, ich erhole mich wieder einigermaßen für morgen.“

Erfolgreiche Operation bei Matthias Brändle Der auf der ersten Etappe schwer gestürzte Matthias Brändle wurde heute in Feldkirch von seinem Vertrauensarzt Dr. Alexander Gohm am gebrochenen Schlüsselbein operiert. Die Tour-Direktion und das ÖRV-Präsidium haben noch in der Nacht in enger Abstimmung mit Rosella Bofanti, Jury-Präsidentin des Weltverbandes UCI, sowie deren Team den unglücklichen Vorfall bis ins Detail analysiert. „Danach haben wir alle notwendigen Maßnahmen getroffen, um eine weiterhin erfolgreiche Rundfahrt garantieren zu können“, sagt Tour-Direktor Franz Steinberger. Unter anderem wurden Zeitnehmung und Ergebnisdienst neu aufgestellt.

Morgen 3. Etappe von Kirchschlag nach Frohnleiten Morgen steht die erste schwere Bergetappe auf dem Programm. Die dritte Etappe führt von Kirchschlag in der Buckligen Welt nach Frohnleiten in der Steiermark über 176,2 Kilometer und 3.752 Höhenmeter. Der Start erfolgt um 11:00 Uhr am Hauptplatz in Kirchschlag. Über die „Mautner Markhof“-Sprintwertungen Kirchberg und Schottwien folgt am Semmering die erste „Wiesbauer“-Bergwertung (12:45h). Nach der Sprintwertung in Kindberg werden in Eibegg und auf der Teichalm noch Bergwertungen ausgefochten. Ab 15:15 Uhr wird der Zieleinlauf in Frohnleiten erwartet. Das Livestream-Magazin startet morgen auf www.oesterreich-rundfahrt.at sowie alpentour.tv um 10:30 Uhr mit „Guten Morgen Rundfahrt“, ab 13:15 Uhr beginnt die Übertragung der Etappenentscheidung nach Frohnleiten.