Mühlberger: "Es läuft wieder richtig gut"
Mit seinem Ausreißversuch auf der 7. Etappe gab Gregor Mühlberger (Movistar) wieder ein kräftiges Lebenszeichen. Erst sieben Kilometer vor dem Ziel wurde er von den Favoriten rund um Primoz Roglic (Jumbo - Visma) gestellt. Dafür wurde der Österreicher mit dem Preis des kämpferischsten Fahrers ausgezeichnet. Der 27-Jährige aus Haidershofen in Niederösterreich ist nach einer schweren Zeit wieder zurück. Erkrankungen und Verletzungen machten ihm schwer zu schaffen in der abgelaufenen Saison. Nun ist er wieder fit und träumt von der Tourteilnahme.
„Es läuft wieder richtig gut, die Form passt und auch der Aufbau für die Saison“, berichtete Mühlberger von Paris-Nizza, wo er sich in den letzten Tagen immer besser präsentierte. Eine Gehirnhautentzündung war im vor einem Jahr richtig aus der Bahn, zwei Stürze bei den Olympischen Spielen sowie bei der Burgos-Rundfahrt sorgten dann für ein vorzeitiges Saisonende, nachdem sich der Wahlsalzburger wieder zurückgekämpft hatte.
„Für die Moral war es eine brutale Saison. Zum Glück hat mir das Team viel Zeit gegeben und nun bin ich wieder belastbar“, so der Österreicher, der im Winter 2020/21 zur spanischen Equipe wechselte und sich dort trotz des schwierigen Jahres sehr wohl fühlt: „Ich habe gespürt, wie sie mit mir mitgefühlt haben und auch die Freude, als ich heuer wieder bei den Rennen aufgetaucht bin.“
Von Seiten der Mannschaft, die Mühlberger mit einem Dreijahresvertrag ausstattete, gab es nie Druck auf den Österreicher: „Sie wussten über meine blöde Situation. Sie sagten mir, dass ich keinen Stress bei der Regeneration haben soll, Hauptsache sie bekommen wieder den Fahrer, den sie damals verpflichtet haben.“ Diese Herangehensweise beeindruckte den 27-Jährigen.
„Die Menschlichkeit steht echt im Vordergrund. Wenn du frühmorgens zum Frühstück kommst, dann strahlen dich die Mechaniker und Betreuer schon an. Es ist eine sehr positive Stimmung und ich fühle mich echt gut aufgenommen dort“, erzählte er weiter. Nach dem Handbruch bei der Burgos-Rundfahrt konnte er wieder seine Fitness bis zum Jahresende aufbauen, bestritt aber vor der Saisonpause kein Rennen mehr und stieg erst im Jänner in Mallorca wieder in den Rennmodus um.
„So hart das Jahr war, so gut hat sich der Wiedereinstieg wieder angefühlt. Ich war heißer auf Rennen und insgesamt frischer“, berichtete der Wahlsalzburger, der wieder dort anschließen will, wo er vor der Verletzung stand: „Die Daten sind wieder dort, wo sie vor der Erkrankung waren, sogar leicht besser.“
Im Höhentrainingslager erkrankte er zuletzt an Corona, musste in die Quarantäne, konnte die fehlenden Trainingstage aber mittlerweile wieder aufholen. Sein Ziel ist nun die Qualifikation für das Touraufgebot der spanischen Mannschaft. „Ich denke aufgrund der Charakteristik von Dänemark, dass wir zwei Klassikerfahrer für unseren Kapitän mitnehmen werden. Der Rest sind Kletterer und für diese Plätze möchte ich mich empfehlen“, so Mühlberger abschließend, der als nächste Rennen die Baskenland-Rundfahrt sowie die Ardennen-Klassiker in seiner Planung stehen hat.