Amplatz zum Dritten: Matej Mugerli gewinnt Schlechtwetter-Grand Prix in Nenzing
Der Grand Prix von Nenzing ist ein guter Boden für das Amplatz-BMC Team: Zum dritten Mal in Folge stellte das Team aus Langenlois im Ländle den Sieger: der 36jährige Routinier Matej Mugerli setzte sich im Zielsprint klar vor dem Schweizer Fabian Lienhard vom Hausherren-Team aus Vorarlberg durch.
Amplatz hatte zuvor im Ländle durch Dejan Bajt und Andi Bajc triumphiert. Der Slowene Mugerli festigte mit seinem Tagessieg auch die Führung in der Bundesliga, das ambitionierte Team Vorarlberg war (ebenso wie Amplatz) auch beim dritten Bundesligarennen am Siegesstockerl präsent.
Nur die (ganz) Harten kamen durch: eine massive Regenfront, die sich genau mit Rennbeginn im vorarlberger Walgau festgesetzt hatte, sorgte einmal mehr für das schon traditionelle Schlechtwetter am 1. Mai beim Rad-GP in Nenzing. „ Bei sieben Rennen sechs Mal schlechtes Wetter“, so Vorarlberg-Teammanager Thomas Kofler leicht genervt vor dem Start. Bei sechs Grad, Regen und Wind wurde das Rennen so wie bereits im Vorjahr von acht auf sechs Runden (131 km) verkürzt, verständlich auch angesichts zahlreicher gesundheitlich angeschlagener Rennfahrer im Feld.
Eine Vorentscheidung fiel knapp vor Halbzeit, als sich eine siebenköpfige Gruppe rund eine Minute absetzen konnte, in der die starken Teams allesamt vertreten waren. Zwei Runden vor Schluss setzte sich dann aus diesem Septett Ex-Staatsmeister Matthias Krizek (Tirol Cycling) solo an die Spitze, der Rest der Fluchtgruppe wurde vom Feld wieder eingeholt. Der Wiener, mit zweijähriger Erfahrung als WorldTour-Profi bei Cannondale, ging noch mit eineinhalb Minuten Guthaben auf die letzten 22 Kilometer, wurde knapp vor dem Ziel aber von den Verfolgern Mugerli und Lienhard gestellt und rettete mit letzter Kraft vor dem heranstürmenden Feld wenigstens den dritten Platz.
Mit 46 klassierten Fahrern sah weniger als die Hälfte der hundert Gestarteten die Zielflagge.
Für den Nenzing-Sieger gings gleich nach dem Ziel via München weiter nach Baku, wo die Amplatz-Mannschaft (gemeinsam mit Hrinkow Advarics) an der Aserbaidschan-Rundfahrt teilnimmt.
Das mit einiger Spannung erwartete Duell Brändle-Zoidl, die im Vorjahr noch beide in der WorldTour engagiert waren, fiel ebenfalls dem Schlechtwetter zum Opfer: Matthias Brändle, bei Trek-Segafredo mit schon 32 Renntagen in den Beinen, war noch zu Wochenmitte zuversichtlich, am Start sein zu können, eine aufkommende Bronchitis beim Hohenemser war aber letztlich stärker. Leonding-Sieger Riccardo Zoidl, angeschlagen von der Kroatien-Rundfahrt, verzichtete überhaupt gleich auf die lange Anreise nach Vorarlberg.
Ergebnis GP Vorarlberg Nenzing: (131 km, Schnitt 42,3 km/h): 1. Matej Mugerli, Slo, (Amplatz-BMC) 3:06:03 Std., 2.Fabian Lienhard, Sz, (Team Vorarlberg), gl.Zt., 3Matthias Krizek, (Tirol Cycling), + 36 sec., 4. Andi Bajc, Slo, (Amplatz), + 44 sec., 5. Daniel Auer, (Felbermayr Simplon), …7. Maximilian Kuen (Tirol), 8. Lukas Schlemmer (Felbermayr), alle gl.Zt.
Bundesliga-Spitzenreiter nach drei von zehn Rennen ist Matej Mugerli (Amplatz) mit 550 Punkten vor Lukas Schlemmer (Felbermayr), 375 und Andi Bajc (Amplatz) mit 358.
Führender Klub in der Mannschaftswertung der ÖRV-Radbundesliga ist Amplatz-BMC (85 Punkte) vor Tirol Cycling (63) und Team Vorarlberg, (59).
Nächstes Rennen der Rad-Bundesliga ist die ÖM Berg in Diex (Ktn), am Samstag, 27.5.