Schweizer Stüssi und Ungarin Zsanko gewinnen in Wieselburg

Bei den Erlauftaler Radsporttagen fanden der dritte Lauf der road cycling league Austria bei den Frauen, als auch der vierte Stopp der Männer in dieser Saison statt. Die Ungarin Petra Zsanko (Rapsö Knittelfeld) und der Schweizer Colin Stüssi (Team Vorarlberg) sind die großen Sieger. Beide setzten sich aus kleineren Ausreißergruppen durch.
Für Zsanko war es der bereits zweite Erfolg in dieser Saison und damit baute sie ihren Vorsprung in der Gesamtwertung weiter aus. Im von der Kronen Zeitung präsentieren Führungstrikot löste sie sich zuerst mit neun Fahrerinnen aus dem Feld. "Ich habe versucht immer an den Anstiegen für schnelles Tempo zu sorgen, damit die Gruppe kleiner und kleiner wird", berichtete die Ungarin, die sich am Ende vor Carina Schrempf (Fenix – Deceuninck) durchsetzte.
Schrempf kehrt zurück an ihre sportlichen Radsportwurzeln
Die Steirerin gab nach einer längeren Pause aufgrund einer Erkrankung ihre Comeback in Wieselburg und kehrte damit an ihre Anfänge im Radsport zurück. "Mit der Liga hat eigentlich alles angefangen und von dem her war es schön wieder viele bekannte Gesichter zu sehen. Und das Rennen hat mir wirklich gutgetan", strahlte sie. 2022 gewann sie ihr erstes Rennen der road cycling league Austria, wenig später unterschrieb sie ihren ersten internationalen Profivertrag und ist eine von vier Österreicherinnen in der WorldTour, der obersten Stufe des Straßenradsports.
Den dritten Platz holte sich die letztjährige Ligasiegerin und aktuelle Führende der U23-Wertung, welche vom Cycling Austria Genderlabel präsentiert wird, Elisa Winter aus der Steiermark. "Es war echt ein flottes Rennen, leider konnten wir teamtaktisch unsere Überzahl nicht ausspielen. Auf der anderen Seite waren es aber auch zwei richtig starke Gegnerinnen", so Winter. Denn während Zsanko sich schon auf ihre Nationalteameinsätze für Ungarn bei den Welt- und Europameisterschaften freut, steht für Schrempf das Höhentrainingslager für die Tour de France Femmes am Programm. Die Steirerin steht im erweiterten Kader ihrer Mannschaft.
Stüssi vollendet Vorarlbergs starke Vorarbeit
Das Rennen der Männer in Wieselburg begann gleich flott, schon in der ersten Runde löste sich eine dreiköpfige Spitzengruppe rund um Adrian Stieger (Hrinkow Advarics Cycleang), Lukas Meiler (Team Vorarlberg) und Julian Pöchhacker (Felbermayr – Felt). Später stießen neun weitere Fahrer, darunter der Ligaführende Jaka Primozic (Hrinkow Advarics Cycleang) sowie die drei späteren Podiumsfahrer Stüssi, dessen Teamkollege Felix Stehli und der Oberösterreicher Sebastian Schönberger (Felt – Felbermayr).
Während das Feld immer mehr an Boden verlor, zersplitterte die Ausreißergruppe in mehrere Teile, ehe sich dann in der letzten Runde Stüssi und Schönberger absetzen konnten. Der Schweizer, im Vorjahr Sieger der Portugal-Rundfahrt setzte sich dann im Zweiersprint klar durch. "Es war ein richtig starker Teamauftritt von uns. Wir waren bei jeder Gruppe vorne immer mit dabei, haben uns keine Fehler erlaubt und konnten dann dieses tolles Ergebnis einfahren", war der Schweizer glücklich.
Schönberger, der schon als Fahrer bei der Tour de France am Podium stand und zuletzt bei einigen Gravelrennen im absoluten internationalen Spitzenfeld zu finden war, erreichte sein bestes Ligaergebnis. "Klar wollen wir gewinnen, aber heute hatten Vorarlberg als auch Hrinkow das bessere Line-Up. Von dem her ist der zweite Platz ganz gut, nachdem wir nicht diese Zahlen zum Ausspielen hatten.
Hinter Stehli und dem Deutschen Lennart Jasch (Max Solar Cycling Team) wurde Primozic Fünfter und verteidigte sein Rotes Trikot, präsentiert von Flyeralarm, als Gesamtführender der Liga. "Die road cycling league Austria ist ein großes Ziel unseres Teams. Im Vorjahr gelang mir schon der Gesamtsieg, nun warten noch zwei Rennen, wo wir alles geben werden, um das Trikot zu verteidigen", erzählte der Slowene.
Der nächste Rennen der road cycling league Austria findet am 18. August in Klagenfurt statt, wo am Ring der Kärntner Landeshauptstadt die Frauen ihr viertes Rennen bestreiten wird.