Tchibo Top. Rad.Liga Espresso
Der Raiffeisen-Grand Prix in Judendorf hat einen guten Namen – auch bei unseren Auslandsprofis. So wollte Riccardo Zoidl unbedingt antreten – ÖRV-Teamchef Franz Hartl hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um kurzfristig ein Nationalteam zusammen zu stellen. Auch Matthias Krizek hatte Wind davon bekommen und durfte ebenfalls noch ins weiße Nationaltrikot schlüpfen. Diese beiden Protour-Fahrer haben nämlich auch gute Erinnerungen an Judendorf: Zoidl siegte 2013, Krizek landete bisher auf den Rängen drei und vier.
Ein Wechselbad der Gefühle erlebte Markus Eibegger. Seine aserbaidschanischen Vereinskollegen aus Baku hatten in Graz genächtigt und bei der Anfahrt zum Rennen auf ihr Navi vertraut – das sie allerdings in „falsche“ Judendorf im Süden von Graz gelotst hatte. Heftige Telefonate waren die Folge; die Mannschaft- samt Eibeggers Rennmaschine – kam erst punktgenau zum geplanten Rennbeginn im richtigen Judendorf-Straßengel an. UCI-Jury-Präsident Jan van Gestel erwarb sich dann freilich viele Sympathien, der Holländer gab das Rennen erst nach einigen Minuten zuwarten frei.
Riccardo Zoidl, Vorjahrssieger in Judendorf und mit der Italien-Rundfahrt in den Beinen, nahms gelassen: „Jedesmal, wenn ich aus dem Sattel gestiegen bin, sind alle nachgefahren“. So gesehen, war sein elfter Rang eine solide Leistung. Zoidl wird übrigens nach der Staatsmeisterschaft in Innsbruck wieder in die Heimat nach Oberösterreich übersiedeln: Freundin Stefanie hat ihr Pädagogik-Studium in der tiroler Landeshauptstadt erfolgreich beendet, künftig wird Zoidl in Eferding wohnen.
„So ein knappes Ergebnis habe ich noch nie gesehen“. Markus Lindinger, bewährter EDV-Experte für die Ermittlung der Ergebnisse bei der Tchibo Top.Rad.Liga, hat einige Zeit gebraucht, um in Judendorf im Zielsprint der Verfolger die Ränge zwei und drei zu vergeben. Patrik Konrad war eine halbe tausendstel Sekunde voran und hat Platz zwei belegt vor Markus Eibegger, dessen Vorderrad etwa fünf Millimeter(!) zurück lag.
Auf dem Rundkurs in Judendorf-Straßengel findet heuer noch ein zweites großes Radrennen statt. Am 23./24.August ermitteln die Feuerwehren aus aller Welt ihre besten Radfahrer. Zu dieser WM werden 450 Teilnehmer aus 25 Ländern erwartet.