Schönberger: „Wichtiger als die Weltmeisterschaft“
Grande Finale der Radsaison in Italien. Mit dem Giro dell’Emilia, Gran Premio Bruno Beghelli, Tre Valle Varesine, Milano-Torino, Gran Piemonte und Il Lombardia warten die Herbstklassiker zum Abschluss des Jahres 2019 auf das Peloton. Ein Fixstarter bei diesen Eintagesrennen wird der 25-jährige Sebastian Schönberger sein, der für den italienischen Zweitdivisionär Neri Sottoli – Selle Italia – KTM im Einsatz ist. Für seine Mannschaft geht es in diesen Wochen um Topergebnisse, zählen viele der Rennen zum Coppa Italia.
„Für uns sind diese Rennen wichtiger als die Weltmeisterschaft. Wir müssen den Coppa Italia gewinnen, denn dann winkt für 2020 eine Giro-Wildcard. Im Moment liegen wir knapp hinter Androni Giocattoli – Sidermec, aber zuletzt haben wir stark aufgeholt“, erklärte der Oberösterreicher. Das Team von Gianni Savio ist der erklärte Gegner im Finale der italienischen Rennserie, denn nur der Sieger dieser Cupwertung ist nicht auf die Gnade des Giro-Veranstalters angewiesen, um einen der begehrten Startplätze im Mai zu erhalten.
In diesem Jahr verpasste das Team von Schönberger die Teilnahme, nun soll Altstar Giovanni Visconti in den noch anstehenden Rennen den Cupsieg sichern: „Er ist Kapitän, hat eine bärenstarke Form und wo er am Start steht, da wird unsere Taktik auf ihn gerichtet sein.“ Der Österreicher betonte, dass die Stimmung im Team, auch wenn viele Fahrer im nächsten Jahr wohl nicht mehr die gelben Trikots der Mannschaft tragen werden, nach wie vor gut ist.
„Unsere Position im Coppa Italia zeigt auch, dass wir zu den stärksten Teams Italiens gehören. Nur mit einem breiten Kader kannst du dort am Ende in der Teamwertung auch vorne sein. Zuletzt verpasste Schönberger aufgrund einer Magenverstimmung die Trofeo Matteotti. „Das Fleisch am Vortag war leider nicht zu frisch“, erinnerte er sich. Nun aber wieder passt alles und in seiner Heimat bereitete er sich gemeinsam mit Gregor Mühlberger (Bora – hansgrohe) auf die anstehenden Aufgaben vor.
Der in Salzburg lebende Niederösterreicher ist von seinem deutschen WorldTeam auch für die Klassiker in Italien vorgesehen, gemeinsam mit dem aktuellen Österreichischen Meister Patrick Konrad und den beiden Deutschen Maximilian Schachmann und Emmanuel Buchmann. Das große Saisonfinale für jene Athleten, die ihr Jahr 2019 in Europa beenden ist dann die Lombardei-Rundfahrt: „Das ist auch mein letztes Rennen. Die Strecke kommt mir gut entgegen und da versuche ich mal auf eigene Interessen zu fahren“, versprach Schönberger, der für 2020 noch keinen Vertrag unterschrieben hat.