Visconti holt sich Frohnleiten-Etappe der Ö-Tour, Schönberger auf 4. Gesamtrang
Im Vorjahr gewann er drei, heute seine erste Etappe bei der Österreich Rundfahrt! Giovanni Visconti zeigte in der Steiermark seine Klasse und sein österreichischer Teamkollege Sebastian Schönberger schob sich auf den vierten Gesamtplatz vor. Beim großen Radfest zwischen Kirchschlag und Frohnleiten wahrte auch Riccardo Zoidl seine Chancen.
Die 3. Etappe der 71. Österreich Rundfahrt wurde heute in Hermann Pernsteiners Heimat Kirchschlag in der Buckligen Welt gestartet. Es kam zum erwarteten ersten großen Schlagabtausch über 176,2 Kilometer und schwere 3.752 Höhenmeter nach Frohnleiten nördlich von Graz, wo ein tolles Radfest organisiert wurde. 15 Kilometer nach dem Start bildete sich bei leichtem Regen eine vierköpfige Spitzengruppe mit Thibault Guernalec, Georg Zimmermann, Alessandro Fedeli und Francesco Bongiorno. Sie harmonierten sehr gut und bauten ihren Vorsprung rasch auf über zehn Minuten aus! Doch nach der ersten „Wiesbauer“-Bergwertung am Semmering erhöhten die Teams CCC und Gazprom Rusvelo das Tempo. Nach einer rund 40 Kilometer langen, leicht abfallenden Passage, begann nach der „Mautner Markhof“-Sprintwertung Kindberg die schwere zweite Etappenhälfte über den Eibeggsattel und vor allem den 6,4 Kilometer langen Anstieg zur Teichalm und der Vorsprung des Quartetts schrumpfte auf drei Minuten.
Tirol-Profi Zimmermann holt sich „Wiesbauer“-Bergtrikot
Beim Anstieg zur letzten „Wiesbauer“-Bergwertung Teichalm attackierte Georg Zimmermann - der Legionär vom Tirol KTM Cycling Team wurde zuletzt Fünfter bei den Deutschen Meisterschaften. Während seine drei Fluchtgefährten vom Feld geschluckt wurden, dezimierte sich das Hauptfeld auf nur mehr rund 15 Fahrer. Die Profis von Movistar erhöhten das Tempo und Riccardo Zoidl konnte mithalten. Tirol-Profi Zimmermann sicherte sich die letzte Bergwertung des Tages und fährt damit morgen im „Wiesbauer“-Bergttrikot!
Zoidl und Schönberger im Finale auf Verfolgungsjagd
Nach der Teichalm, wo sich bei der Abfahrt Zoidl kurzfristig mit vier Profis absetzen konnte, folgte noch rund 20 Kilometer vor dem Ziel der bis zu 20 Prozent steile Anstieg nach Nechnitz, ehe es nach einer sechs Kilometer langen, sehr rasanten Abfahrt die letzten 14 Kilometer bergab ins Ziel ging. Vom Feld blieb nicht mehr viel übrig, es bildeten sich viele Gruppen. Die Fahrer von Movistar präsentierten sich heute in Angriffslaune und zermürbten mit ihren Attacken immer wieder das kleine Führungsfeld. Über die letzte Kuppe formierten sich eine 13-köpfige Spitze, Riccardo Zoidl und Sebastian Schönberger konnten leider nicht mithalten und versuchten wenige Sekunden zurück den Anschluss an die Spitze wiederherzustellen.
Visconti sprintet zu Etappensieg!
Rund zehn Kilometer vor dem Ziel schafften die beiden Österreicher Zoidl und Schönberger wieder den Anschluss an das Spitzenfeld. Bis Frohnleiten konnten noch mehr Fahrer aufschließen und rund 50 Profis traten zum Massensprint an. Vor tausenden Zuschauern sprintete der zweifache Giro-Etappensieger Giovanni Visconti vom Team Neri Sottoli Selle Italia KTM zum Etappensieg. Nachdem er im Vorjahr drei Mal gewann, freute er sich heute ungemein über diesen Triumph: „Endlich hat es geklappt! Mein Team um Sebastian Schönberger hat so viel dafür gegeben. Ich wollte heuer bei der dieser Rundfahrt auf das Gesamtklassement fahren, aber mal sehen, was in den nächsten Tagen noch möglich ist.“ Bester Österreicher wurde heute Daniel Geismayr als 18., dessen Vorarlberg Santic-Teamkollege Chris Stüssi knapp hinter Visconti Zweiter wurde.
Verschiebung im Gesamtklassement
Im Gesamtklassement übernahm Zoidls CCC-Teamkollege Jonas Koch das „Flyeralarm“-Führungstrikot von Jannik Steimle. Dicht auf den Fersen des Deutschen liegen nur mit einer Sekunde Rückstand die beiden Italiener Alessandro Fedeli und Giovanni Visconti. Und auf Rang vier schob sich der neue Träger des „Gebrüder Weiss“-Trikots Sebastian Schönberger vor! „Nachdem ich gestern den ganzen Tag in der Spitzengruppe war, ging es den Beinen heute nicht so gut. Es war brutal schwer heute. Aber es war ein toller Tag für uns: Ein Teamkollege war den ganzen Tag vorne und Giovanni gewinnt die Etappe, besser kann es nicht gehen. Die Arbeit hat sich gelohnt.“ Riccardo Zoidl liegt als zweitbester Österreicher mit zehn Sekunden Rückstand an der 15. Stelle: „Es war doch nicht so brutal wie angenommen. Aber auf den Anstiegen hat man gesehen, dass hier rund 15 Fahrer um den Toursieg mitfahren. Auf der Teichalm schlug mein Teamkollege ein zu hohes Tempo an, das habe ich auf dem letzten Berg gespürt. Aber morgen geht der Kampf weiter!“
Morgen Glockneretappe von Radstadt zum Fuscher Törl
Die vierte Etappe startet morgen um 11:00 Uhr am Stadtplatz in Radstadt und führt über die „Mautner Markhof“-Sprintwertung Eben (11:20h) zur „Wiesbauer“-Bergwertung Dienten (12:00h). Nach den Sprintwertungen Gries (12:50h) und Fusch (13:10h) beginnt ab der Mautstation Ferleiten der rund 13 Kilometer lange Anstieg auf den Großglockner zum Fuscher Törl, wo die ersten Fahrer ab 13:40 Uhr erwartet werden. Das Livestream-Magazin startet morgen auf www.oesterreich-rundfahrt.at sowie alpentour.tv um 10:30 Uhr mit „Guten Morgen Rundfahrt“, ab 11:45 Uhr beginnt die Übertragung der Etappenentscheidung nach Frohnleiten.