Von Krämpfen geplagt fuhr Konrad auf den 6. Platz in San Sebastian
Stark präsentierten sich Patrick Konrad und seine Teamkollegen Gregor Mühlberger und Felix Großschartner (alle Bora – hansgrohe) beim 39. Clásica Ciclista San Sebastián.
Während sich Großschartner gleich zu Rennbeginn in die Spitzengruppe des Tages wagte, blieben Mühlberger und Konrad bei den Favoriten. Am Ende holte Konrad die beste österreichische Platzierung mit Rang sechs seit dem überraschenden Sieg von Gerhard Zadrobilek im Jahr 1989.
"Es ist unglaublich schön zu sehen, dass ich nach der Tour wieder den Faden gefunden habe. Ich kann immer noch nicht genau sagen, warum es dort nicht geklappt hat, aber die Stürze haben mich wohl mehr beeinflusst, als wir am Anfang dachten, letztendlich bin ich aber gut aus der Tour rausgekommen“, berichtete der 27-Jährige in der Pressemeldung seiner Mannschaft.
Er sprintete in der ersten Verfolgergruppe hinter dem Sensationssieger Remco Evenepoel (Deceuninck – Quick-Step) ins Ziel gleich neben der wunderbaren Strandbucht La Concha im Herzen von San Sebastian. Damit ließ er im Sprint unter anderem Weltmeister Alejandro Valverde (Movistar) als auch den WM-Bronzemedaillengewinner Michael Woods (EF Education First) hinter sich.
"Ich habe im letzten Anstieg attackiert, aber es war nicht so richtig Zug drin, niemand wollte voll durchziehen. Auch in der Abfahrt wollte niemand arbeiten und so konnten noch einige abgehängte Fahrer aufschließen", erklärte Konrad weiter. Der Sieger Evenepoel löste sich schon vor dem letzten, schwierigen Anstieg hinauf zum Alto Murgil und konnte seinen Vorsprung über den mit über 10 Prozent im Durchschnitt steilen Berg halten.
"Es ist schon ein Wahnsinn, dass der mit seinem Alter ein Rennen mit einer Länge von 230 Kilometern solo gewinnt. Wir haben überlegt, ob Gregor mitfahren soll, aber Astana und Movistar sind an der Spitze gefahren und ich glaube keiner hat sich gedacht, dass Evenepoel durchkommt. Das ist aber passiert und er hat seine Chance genutzt, die er bekommen hat", erzählte der Niederösterreicher.
Im Zielsprint hatte Konrad dann mit Krämpfen zu kämpfen, war aber mit seinem sechsten Rang sehr zufrieden: "Ich wollte nochmal ein gutes Ergebnis einfahren und zeigen, dass ich es draufhabe." Der Eintagesklassiker im Baskenland war sein letztes Saisonziel vor der Rennpause. "Es war schwer zu sagen vorher, wie es mir nach der Tour, die für mich persönlich nicht wie gewünscht verlaufen ist, gehen wird. Vielleicht wäre sogar ein Podium in San Sebastian möglich gewesen, aber es geht halt nicht immer, wie man will", resümierte der aktuelle Straßenmeister.