Stigger und Raggl erobern erste Titel im Cross Country Short Track
Zum ersten Mal fanden in Dornbirn, genauer gesagt am Zanzenberg, die Österreichischen Meisterschaften im Cross Country Short Track für die Mountainbiker statt. Die ersten Titel gingen an Tirol. Bei den Männern siegte Gregor Raggl, bei den Frauen gewann Olympiateilnehmerin Laura Stigger die Premiere des Formats, welches schon in den Weltcups und 2021 erstmals auch bei den Weltmeisterschaften im Programm sein wird.
Raggl setzte sich in einem spannenden Rennen um den ersten Österreichischen Meistertitel in dieser Disziplin knapp gegen Olympiateilnehmer Maximilian Foidl und dessen Teamkollegen Moritz Bscherer durch. Vierter wurde Karl Markt, Fünfter und damit bester U23-Fahrer wurde Mario Bair. Erst in der letzten Runde fiel der entscheidende Angriff von Raggl. „Ich habe mich immer gut gefühlt am Anstieg. Im Rennen habe ich versucht mir einige Körner zu sparen und auf den richtigen Moment zu warten“, so der Tiroler, der dann am finalen Anstieg zur Attacke ansetzte: „Ich konnte es bis zum Ziel durchziehen. Das war ein super Auftakt in das Zanzenberg-Wochenende, welches immer ein Highlight ist.“
Da das Format Short Track bislang nur im Weltcup ausgefahren wurde, hatten die erfahrenen Starter wie Raggl, Foidl oder Markt den Vorteil, dass sie solche Rennen schon bestritten hatten. „Wobei die Streckenführung da sehr unterschiedlich ist. Ich mag eigentlich breitere Kurse, wo du attackieren kannst. Im Weltcup war es zuletzt sehr technisch und dann kannst du kaum überholen“, erklärte Raggl.
Dessen Attacke in der Schlussrunde konnte der aus Tokio zurückgekehrte Maximilian Foidl nicht mehr kontern. „Ich habe versucht das Rennen hart zu machen, aber es ging nie wirklich auseinander. Jeder der noch Kräfte hatte, hätte es an der Stelle probiert, wo Gregor weggefahren ist. Er war aber der Einzige, der sich lösen konnte“, schilderte Foidl, der die Silbermedaille gewann.
Auch bei den Frauen war es bis zum Ende ein knapper Kampf, allerdings einer, den nur zwei Frauen untereinander ausfochten. Denn Laura Stigger und Corina Druml lösten sich schon früh, nämlich in der dritten Runde, von ihren Kontrahentinnen los. Doch zur Überraschung der Zuschauer konnte sich die Topfavoritin aus Haiming lange nicht von der Kärntnerin absetzen.
„Corinna hat richtig Gas gegeben und es war nicht leicht sie abzuschütteln. Ich habe es am Anstieg immer versucht, doch sie kam immer wieder zurück und ich bekam sie nicht vom Hinterrad“, erklärte Stigger, die aber dann in der Schlussrunde noch die meisten Kräfte hatte und zum Sieg sprintete. Zweite wurde Druml vor ihrer Teamkollegin Anna Spielmann, die mit einer Minute Rückstand den dritten Rang belegte. Vierte wurde Tamara Wiedmann vor Katharina Sadnik.
„Der Anstieg war richtig zäh und wir mussten ihn siebenmal fahren“, blickte Stigger auf den schwierigen Kurs am Zanzenberg, fügte aber auch an, dass ihr dieser sehr gefiel: „Es ist eine lässige Runde für ein Short Track Rennen. Ich mag das Format und habe mich riesig gefreut, es nun auch einmal in Österreich zu fahren.“
Vor Freude strahlte auch die Silbermedaillengewinnerin aus Kärnten, die einen starken Auftritt am Zanzenberg zeigte: „Es hat Spaß gemacht vom Anfang bis zum Ende hinter Laura nachzufahren. Das gibt mir große Motivation für die nächsten Wochen, da ich erst kurz vor dem Ziel abreißen lassen musste.“ Als beste Elitefahrerin landete Anna Spielmann hinter den beiden U23-Fahrerinnen Stigger und Druml auf dem dritten Platz des Rennens: „Natürlich wäre es einfacher, wenn du jemanden hast, mit dem du dich in der Nachführarbeit abwechseln kannst.“ Denn nachdem sich das Führungsduo in der dritten Runde absetzen konnte, fuhr sie die zweite Rennhälfte alleine. „Ich bin mit Platz drei aber sehr zufrieden. Ich mag das neue Rennformat, denn es ist sehr spannend und auch lässig“, erklärte Spielmann abschließend.
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Fotos: Armin Küstenbrück / EGO-Promotion