Bundesliga-Finale erstmals in Judendorf – Aus Dreikampf wird Zweikampf
Der traditionsreiche Raiffeisen-GP in Judendorf am Sonntag, 25. September hat seinen Termin vom Sommer in den Herbst verlegt und damit hat der Veranstalter einen Volltreffer gelandet: Nicht nur, dass erst nach 191 Kilometern bei der 18. Auflage des Klassikers der Gesamtsieger der Wiesbauer-Radbundesliga feststeht, das Rennen im Norden von Graz kann mit 150 Fahrern aus acht Nationen mit der besten Besetzung seit Jahren aufwarten. Zudem ist mit Riccardo Zoidl (Trek) auch ein aktueller Fahrer aus der World Tour am Start, übrigens Judendorf-Sieger 2013.
Warum ein Startplatz in Judendorf heuer so begehrt ist und OK- Chef Roland Eberl sogar mehreren (ausländischen) Mannschaften absagen musste: In knapp drei Wochen steigt die Straßen-WM in Doha und da fährt diesmal u.a. auch die slowenische Nationalmannschaft ihre interne Ausscheidung. Natürlich wird auch ÖRV-Teamtrainer Franz Hartl seinen U 23-Kandidaten vor dem WM-Rennen genau auf die Beine schauen. Als WM-Fixstarter gilt jedenfalls der Oststeirer Daniel Auer (Felbermayr Wels).
Das Teamduell: Amplatz-BMC gegen „Hausherr“ WSA Greenlife
Das Finale der Bundesliga findet unter geänderten Voraussetzungen statt, denn ein Mitanwärter auf den Gesamtsieg fällt aus: Clemens Fankhauser (Tirol Cycling), der aktuell Drittplatzierte, stürzte in Italien beim Memorial Marco Pantani und zog sich gebrochene Finger und einen Schulterbruch zu. Somit bleibt für Liga-Spitzenreiter Andi Bajc (Amplatz-BMC) nur mehr Helmut Trettwer (WSA Greenlife) als einziger Gegner. Der Deutsche liegt nur 32 Punkte hinter Bajc, der in Judendorf seinen zweiten Gesamtsieg in der Wiesbauer-Radbundesliga fixieren könnte. So knapp könnte es hergehen: wird Trettwer z.B. Dritter, was er heuer schon mehrere Male geschafft hat, muss der Slowene mindestens Fünfter werden, um seine Spitzenposition zu wahren. Die WSA-Mannschaft, bekanntlich in Graz beheimatet, brennt jedenfalls auf den ersten Tagessieg in Judendorf. Bajc zeigte sich im Vorjahr dort allerdings in großer Form und belegte den zweiten Tagesrang hinter Gregor Mühlberger.
Ein Sieger früherer Jahre wird diesmal übrigens fehlen: Neben Fankhauser ist auch für Markus Eibegger die Saison schon vorbei, der Knittelfelder stürzte im Training schwer und zog sich Prellungen und eine Gehirnerschütterung zu. Der 17,4 km lange Kurs zwischen Judendorf und Gratwein mit dem gefürchteten langen und bis 15 Prozent steilen Anstieg im Luttengraben muss heuer sogar elf Mal gefahren werden, das Rennen wurde um eine Runde verlängert. Der RC Judendorf wollte vor der WM nochmal ein richtig schweres Straßenrennen bieten, Höhendifferenz insgesamt 2500 Meter. In Judendorf wird erstmals auch ein int. Juniorenrennen gefahren, mit dabei auch Weltmeister Felix Gall, Start Sonntag 10:40 Uhr.
18.Raiffeisen-GP Judendorf, (191 km), Sonntag, 25.9.: Start 10:30 Uhr, Zielankunft ca. 15 Uhr, anschl. Siegerehrung der Wiesbauer-Bundesliga
Die heurigen acht Rennen der Wiesbauer-Radbundesliga:
20.3. Leonding - Sieger Stephan Rabitsch (Felbermayr Simplon)
24.4. Burgenland-Rundfahrt Horitschon - Daniel Auer (Felbermayr Simplon)
1.5. GP Vorarlberg Nenzing - Andi Bajc (Amplatz-BMC)
8.5. GP Sportland NÖ Pöggstall - Peter Kusztor (Amplatz-BMC)
5.6. GP Südkärnten Völkermarkt - Marek Canecky (Amplatz-BMC)
24.6. STM Einzelzeitfahren Mattsee - Matthias Brändle (IAM)
4.9. GP Schwaz - Markus Eibegger (Felbermayr Simplon)
25.9. Raiffeisen GP Judendorf - ??????
Stand in der WIESBAUER-Radbundesliga nach sieben von acht Rennen:
1. Andi Bajc (Amplatz-BMC) 870 Punkte, 2. Helmut Trettwer (WSA Greenlife) 838, 3. Clemens Fankhauser (Tirol Cycling) 829, 4. Peter Kusztor (Amplatz), 620, 5. Maximilian Kuen (Amplatz), 6. Daniel Lehner (Team Vorarlberg), 551 Punkte und bester Fahrer der U 23-Wertung.
In der Mannschaftswertung führt Amplatz-BMC mit 149 Punkten vor Tirol Cycling (143) und WSA Greenlife (133).